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Nachhaltigkeit
Grüner leben als Familie
Von Manuela von Ah / Bilder: Fabian Unternährer
Die Geburt von Kindern inspiriert die Eltern, auch an die Welt von morgen zu denken: eine Welt, in der zur Natur Sorge getragen wird. Wie sieht der Alltag aus, wenn eine Familie sich entscheidet, umweltbewusst zu leben? Trotz Verzicht ziemlich glücklich.
Tipps für einen nachhaltigen Alltag
♦ wwf.ch/de/nachhaltig-leben (mit Footprint-Rechner)
♦ foodwaste.ch
♦ nachhaltigleben.ch
♦ smarticular.net
Müllfrei leben und einkaufen
♦ zerowasteswitzerland.ch
♦ unverpackt.ch
Baby- und Kinderkleider
♦ thebabybox.ch
♦baby-natur.ch
Nachhaltige Mode
♦ rrrevolve.ch
♦ hessnatur.ch
Kleidertauschbörsen
♦ walkincloset.ch
♦ kleiderkorb.ch
♦ kleiderberg.ch
Secondhand
♦ ricardo.ch
♦ tutti.ch
♦ caritas.ch
Buchtipps
♦ Shia Su: «Zero Waste. Weniger Müll ist das neue Grün», Freya Verlag GmbH, 2017, Fr. 21.90
♦ Anneliese Bunk: «Besser leben ohne Plastik», oekom Verlag, 2016, Fr.19.90
♦ Bea Johnson: «Zero Waste Home», Ludwig Verlag, 2016, Fr. 33.90
♦ Hugh Fearnley-Whittingstall: «Restlos Gut», Essensreste kreativ verwenden, AT Verlag, 2018, Fr. 30.–
Nach uns die Sintflut? Diese Haltung funktioniert spätestens dann nicht mehr, wenn wir ein Baby im Arm halten. Sobald Kinder da sind, breitet sich mit ihnen gleichsam eine Zukunft vor uns auf, die weiter reicht als unsere eigene. Und damit die Frage, wie Umwelt und Natur morgen oder übermorgen aussehen werden: Werden unsere Kinder noch Gletschereis in den Alpen bewundern? Oder verbleibt ihnen einzig durch Steinwüsten zu kraxeln? Werden unsere Enkel im türkisblauen Meer schwimmen und schnorchelnd Korallen entdecken? Oder baden sie in einem Ozean aus Plastik?
Überspitzt sind solche Bilder keineswegs: 2017 schmolzen die Schweizer Gletscher laut WWF so stark, dass jeder Schweizer Haushalt mit dem Schmelzwasser ein 25-Meter Schwimmbecken hätte füllen können. Und eine kürzlich veröffentlichte Studie der Fachzeitschrift Science Reports zeigt, dass zwischen Hawaii und Kalifornien ein Müll- und Plastikberg von 1,6 Millionen Quadratkilometern im Wasser treibt – eine Fläche, die viermal so gross ist wie Deutschland.
Die meisten Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder die Natur so erleben können wie sie selber. Und sie tun etwas dafür: Wir Schweizer sind beinahe Weltmeister im Recycling! Glas, Alu, Altpapier und PET-Flaschen – alles entsorgen wir in der richtigen Tonne. Ein bisschen dürfen wir uns also auf die Schultern klopfen. Aber nur ein bisschen. Denn der ökologische Fussabdruck des Durchschnittsschweizers spricht eine andere Sprache: Während die gesamte Menschheit Ressourcen von 1,6 Erden nutzt, verbrauchen wir hierzulande gleich drei Erdbälle. Wir leben auf Kosten anderer Weltregionen – und auf Kosten der nachfolgenden Generationen. Vor allem, weil wir gedankenlos fliegen, Fleischberge vertilgen und unsere Häuser mit Öl- und Elektroheizungen wärmen.
Gegen die beschleunigte Drehzahl des Riesenrads von Konsum und Entsorgung hat sich in den letzten Jahren Widerstand formiert. Unter anderem etwa durch die «Food Waste»- oder die «Zero Waste»-Bewegung. Die «Null Müll»-Lebenshaltung besteht darin, möglichst abfallfrei und nachhaltig zu leben. Dazu gehört, nicht nur Verpackungsmüll und Essensabfälle zu vermeiden, sondern Konsum wo immer möglich abzulehnen. Statt neue Geräte zu kaufen, werden die alten repariert, statt in Turbo-Mode zu investieren, wird im Secondhand-Laden eingekauft.
Wie aber sieht ein müllfreies Leben im Konkreten aus? Wie geht das, als Familie den Alltag umweltbewusster zu gestalten? Wie vermeidet man Unmengen von Kehricht? Was können Eltern beisteuern, um mitzuhelfen, ihren Kindern und Enkelkindern die Natur zu erhalten? «wir eltern» hat mit vier Familien gesprochen, die genug davon haben, sich mit Bergen von Konsumgütern zu umgeben und säckeweise Esswaren im Abfall zu entsorgen. Es sind Mütter und Väter, die ihren Kindern zeigen wollen, dass weniger mehr ist. Und die trotz – oder dank! – Verzicht ein sattes Leben führen.