Das Baby schläft! Ich check doch noch kurz Facebook, Instagram, Twitter, ...
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Im Spannungsfeld zwischen Familie, Partnerschaft und Beruf kann es passieren, dass Frau oder Mann sich selbst etwas aus den Augen verlieren. An und für sich nicht per se etwas Schlechtes, das eigene Ego etwas zurückzustellen. Dennoch ist es – meiner Ansicht nach – durchaus wichtig, sich ab und an um sich selbst zu kümmern. Das bedeutet: sich eine kurze Auszeit gönnen, durchatmen, etwas tun, das der eigenen Seele wohl tut. Was auch immer das sein mag. Psychohygiene quasi.
In Gesprächen mit meinem Umfeld habe ich diesbezüglich ein neuzeitliches (gravierendes!) Problem entdeckt, das diese Auszeiten torpediert: das Smartphone. Nein, es sind nicht primär die Jugendlichen, die süchtig nach dem kleinen bunten Kasten sind. Junge Mütter (und auch Väter) hängen laut Studien besonders oft am Smartphone. Und ich kann es nachvollziehen, denn ich bin auch so eine. Oder war. Ich gebs zu, ich fand und finde den Alltag zu Hause nicht immer spannend. Und manchmal auch einsam. Da kommt das digitale Tor zur Welt im Taschenformat grad richtig: da passiert was, da ist man mit der Welt verbunden und vermeintlich nicht allein.
Wir wissen alle, dass die Errungenschaften der Technik Segen und eben auch Fluch sind. Nicht nur, dass die Kinder von uns Eltern mitbekommen, wie symbiotisch wir mit dem digitalen Gerät leben und wie wichtig das Ding uns ist (und ergo ihnen auch wichtig sein muss). Auch ist es ein Zeitfresser. Und was für einer. Zeit, die für uns Eltern doch rar ist. Zeit, die wir so viel besser für uns und unsere kleinen Auszeiten nutzen könnten.
Kennt ihr das? Das Baby schläft, endlich ein paar Minuten Zeit zum Herunterfahren. Dann passierts ganz automatisch: noch kurz durch Facebook (Twitter, Instagram, …) scrollen, noch kurz eine News-App nach den neusten Neuigkeiten durchforsten – und schon sind 30 Minuten um. Und was bleibt zurück? Meist kein gutes Gefühl. Nicht?
Als ich mich vor kurzem fluchend bei meinem Mann beschwert habe, gar keine Zeit mehr für mich zu haben, bin ich über die Bücher. Habe ich die wirklich nicht mehr? Man wird ja unglaublich effizient im Umgang mit Zeit, sobald man Kinder hat. Und da habe ich bemerkt: ich stehe mir selbst im Weg. Also habe ich der Bequemlichkeit und Gewohnheit «Tschüss» gesagt und sämtliche sozialen Medien sowie News-Apps vom smarten Telefon gelöscht. Ihr glaubt gar nicht, wie uninteressant das Teil plötzlich wird. Und wie viel Ruhe es gibt, auch unterwegs (auf dem Spielplatz, beim Spazieren) nicht aus lauter Gewohnheit den blinkenden Kasten hervorzunehmen. So habe ich tatsächlich wieder Inseln für mich gefunden – ganz einfach und simpel. Ich habe sogar wieder angefangen, Bücher zu lesen. Es sind vielleicht nur da und dort 30 Minuten, die zum Lesen bleiben. Aber es sind 30 Minuten Auszeit, die ein gutes Gefühl geben.
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1. Die Heulsuse auf dem Tränenmeer: Ich war ja schon immer nicht meilenweit weg vom Wasser gebaut. Aber jetzt... ich heule. Vor Glück. Vor Liebe. Vor Rührung. Vor Stolz. Vor Erschöpfung. Vor Mitgefühl. Vor Lachen. Oder alles miteinander. Ständig.
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2. Schlaf ist überbewertet: Vor der Geburt der Kleinen war ich felsenfest überzeugt: acht Stunden Schlaf pro Nacht sind das Mindeste. Heute schlafe ich weniger und am Stück schon gar nicht. Und es ist mir (meist!) egal.
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3. Modetrends sind überbewertet: Ein Fashionista war ich nie: Aber als gut angezogen würde ich mich bezeichnen. Das bin ich immer noch, einfach mit der letztjährigen Garderobe. Ich gebe mehr Geld aus für Babysachen. Was sind schon wieder die Must Haves??
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4. Das bisschen Haushalt kann mich mal: Ich war ja so sicher, dass ich den Haushalt mit links mache. Kein Problem, das Baby schläft ja praktisch den ganzen Tag. Was soll ich sagen, ihr kennt das. Zum Glück habe ich einen haushaltstechnisch begabten Mann.
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5. Next level love: Die Erfahrung Geburt gemeinsam erleben, dem Mann zusehen, wie er sich um die Kleine kümmert – es ist, als hätten wir gemeinsam das nächste Level erreicht. Ich liebe ihn anders, tiefer. Hach, ich habe wieder Tränen in den Augen.
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6. Meine Eltern sind die Grössten: Mit der Geburt der Kleinen kann ich mir nur annährend vorstellen, was meine Eltern für mich und meinen Bruder geleistet haben. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Und die strahlenden Grosselternaugen sind unbezahlbar.
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7. Kinder sind kostbar: Ein Film, in dem ein Kind entführt bzw. verletzt bzw. getötet wird? Noch schlimmer: Nachrichten aus Kriegsgebieten, in denen Kinder sterben? Berichte über still geborene Babys? Ertrage ich nicht. Ich könnte sturzbachweise heulen.
Bloggerin Claudia Joller
Claudia Joller ist 1984 im Fricktal geboren und hat sich ins Luzerner Exil abgesetzt. Sie unterrichtet Wirtschaft und Gesellschaft an einer Berufsschule und ist seit Februar 2016 Mutter einer kleinen Tochter. Seit der Geburt ist eigentlich so gut wie gar nichts mehr, wie es vorher war und sie ist staunend freudig gespannt, was die Reise mit dem kleinen Leben an der Hand noch für Abenteuer für sie bereit hält.
Alle Blog-Beiträge von Claudia Joller finden Sie hier.
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