Denn lange war meinen Töchtern ihre Zahngesundheit absolut gleichgültig.
Liegt es daran, dass sie jetzt selbst Gschpändli oder Lehrer mit Mundgeruch haben? Oder ist es ihnen einfach plötzlich wichtig, dass sie niemandem (auch den Jungs nicht) irgendwelche Angriffsflächen geben möchten? Mir kann es eigentlich egal sein. Ihrem Zahnarzt und der Kieferorthopädin aber ist es noch so recht, dass ihre Zahnbürsten nun ohne Ausnahme zweimal täglich zum Einsatz kommen. Und manchmal sogar eine Mundspülung. Danke, Pubertät. Im Ernst.
Eines der sichtbarsten Pubertätszeichen ist natürlich unreine Haut. Und bei uns auch eines der schwierigsten, denn ich möchte den Mädchen auf keinen Fall das Gefühl vermitteln, dass Pickel «hässlich» sind; die haben schon genug zu kämpfen mit dem ständigen Sich-vergleichen mit ihren Altersgenossinnen.
Weder Drohungen von Karies und schmerzhaftem Bohren noch ausschweifende Erklärungen über entzündetes, blutendes Zahnfleisch haben geholfen. Dafür ein einziger Satz: «Man riecht einfach schlecht aus dem Mund, wenn man die Zähne nicht putzt» sorgte dafür, dass die Mädchen endlich damit anfingen, kommentarlos (und freiwillig) die Zähne zu putzen.
Hier muss ich erstmals richtig «coachen » (wie ich den Begriff als Elternteil hasse!) und fühle mich wie eine Entenmutter, die ihre Bibeli zum Wasser führt, als ich meinen Kindern zeige, wie man einen Pickel richtig ausdrückt: Erst nach der warmen Dusche, mit Papiertaschentüchern um die Zeigefinger gewickelt und nur bei sichtbarem «Eiterkopf», ansonsten nicht anfassen! Zum Kaschieren darf tagsüber auch ein Abdeckstift verwendet werden ... aber bitte nicht meinen aus dem Badezimmer klauen!