
Svenja Plaas
Pubertät
Stinkleibchen
Wie eine Art Pubertäts-Spürhund komme ich mir vor, wenn mir beim Sortieren der Mädchen-Wäsche ein übler Geruch entgegenweht. Kreisch!
Naturkosmetik-Freundinnen werden jetzt aufjaulen, dass bei mir beim ersten Erschnuppern von abgestandenem Schweiss sofort die Alarmglocken läuten und ich «Bio-Deodorant» google. Das habe ich wohl meiner amerikanischen Kindheit zu verdanken. Denn in den USA der 1980er-Jahre gab es den Geruch von körperlicher Arbeit nicht – oder höchstens unter einem Bouquet aus superchemischem Blumenduft. Und ein «B.O. Incident» («Body Odor», oder Schweissgeruch-Zwischenfall) galt schon in der fünften Klasse als äusserst verpönt. Für mich war daher mit dem ersten Stinkliibli klar: Ab jetzt wird Deo getragen. Zwar pH-neutral und möglichst Aluminiumsalzfrei, aber trotzdem: Nach Schweiss riecht kein Mädchen. Also, keines meiner Mädchen! Das Durchsetzen erwies sich allerdings als schwierig, sodass ich im Moment jeden Morgen danach frage, ob die Achseln deodorisiert sind. Und die Zähne geputzt. Und ja, «deodorisiert» ist ein Wort!
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