Für Frauen mit Kinderwunsch können Chlamydien zum Problem werden, weil die Geschlechtskrankheit unfruchtbar machen kann.
Fast unbemerkt hat sich eine Geschlechtskrankheit ausgebreitet: Chlamydien. Etwa zehn Prozent aller jungen Frauen und Männer tragen die Bakterien in sich und geben sie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr an andere weiter. Genaue Zahlen gibt es nicht. Man weiss nur von jenen Fällen, die auch gemeldet werden. In der Schweiz sind das jährlich etwa 6000 Fälle, rund drei Mal so viel wie noch vor einem Jahrzehnt.
Die Betroffenen merken meist nichts von den Bakterien. Oft verschwinden sie auch ohne Behandlung wieder. Doch die Folgen bleiben: Bei schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der infizierten Frauen kann eine Chlamydien-Infektion zu Unfruchtbarkeit führen. Die Bakterien können zu Verwachsungen im Unterleib führen. So führt eine Infektion dazu, dass sich Eileiter verkleben. Die Folge davon ist Sterilität. Betroffene Frauen können dann keine Kinder mehr auf natürlichem Weg bekommen.
Gynäkologen können den Abstich am Gebärmutterhals und der Harnröhre auf Chlamydien testen. Bei häufig wechselnden Partnern und ungeschütztem Geschlechtsverkehr wird deshalb ein regelmässiger Untersuch empfohlen. Ein häufiges Ziehen im Bauch, vermehrt Ausfluss, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen sowie Zwischenblutungen könnten Anzeichen für eine Chlamydien-Infektion sein. Eine Chlamydien-Infektion wird mit Antibiotika behandelt; die Behandlung dauert in der Regel zehn Tage.
Höheres Risiko für Fehlgeburt
Neuere Studien weisen auch darauf hin, dass Chlamyiden nicht nur unfruchtbar machen können, die Folge einer Infektion kann auch eine Fehlgeburt begünstigen. So haben Frauen, die nachweisbar Antikörper von einer früheren Infektion in sich tragen, ein bis zu 2,5-mal höheres Risiko für eine Fehlgeburt als Frauen, die nie mit Chlamydien in Berührung gekommen sind.
[Informationen vom Bundesamt für Gesundheit](http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00684/01063/index.html?lang=de/"Informationen vom Bundesamt für Gesundheit")