Andrew Bond hat einen grossen Teil seiner Kindheit im Kongo und in England verbracht. Wie sich diese Jahre auf sein heutiges Schaffen auswirken, erfahren Sie in den 5 Antworten.
Andrea Werdin: Was bedeutet Musik für dich?
Andrew Bond: Musik ist die Muttersprache der Seele. Sie ist eine Art zu kommunizieren, die viel tiefer dringt als Worte oder Gesten. Sie erfüllt und umfasst viele verschiedene Aspekte und Aufgaben, von denen wir bei uns nur einen Bruchteil erahnen und im Leben einsetzen.
Woher holst du dir die Ideen für ein neues MärliMusical?
Ich trage immer mehrere Musicalideen parallel im Kopf herum, einige verwerfe ich, mit anderen setze ich mich intensiver auseinander. Das Thema Piraten faszinierte mich schon länger. Irgendwann zündet der Funken ganz plötzlich und unerwartet.
An welchem Ort kreierst du deine MärliMusicals?
Ich ziehe mich fürs Schreiben der Stücke nach Nordengland zurück, wo ich den grössten Teil meiner Kinderheit verbrachte. Aber ich kann erst dorthin gehen und die Musik komponieren, wenn ich die Story kenne. Wenn es soweit ist, heisst es stundenlanges Durcharbeiten! Ich schreibe dann an einem Stück alles nieder: Musik und Text. Eine Schreibblockade habe ich dabei nie.
Du hast einen Teil deiner Kindheit im Kongo verbracht. Wie wirken sich diese Jahre heute auf deine Arbeit aus?
Die ersten fünf Lebensjahre verbrachte ich im Kongo, da meine Eltern Lehrer an einer Missionsschule waren. Auch wenn dies eine Phase ist, an die man sich kaum erinnert, sind es doch sehr prägende Jahre, die sich sich sozusagen tief in die persönliche DNA eingraben. Was ich aus dieser Lebensphase und auch aus den darauffolgenden Jahren in England mitgenommen habe, ist unter anderem das Bewusstsein, dass es verschiedene Arten zum Leben gibt. Unterschiedliche Weltansichten sind möglich und diese Pluralität lasse ich immer wieder in meine Werke einfliessen.
Bei dir läuft immer vieles gleichzeitig: Konzerte, CD-Aufnahmen, ein neues MärliMusical… Wenn du dich entscheiden müsstest, was würdest du wählen?
Am liebsten füge ich Story, Musik, Text, Ideen für Kostüme und Bühnenbild zu einem Gesamtwerk zusammen. Dann will ich die Idee aber auch umsetzen und mit Personen zusammenarbeiten und ihnen faire Arbeitsbedingungen bieten. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich mich wohl nur noch um den kreativen Prozess bei den Stücken kümmern. Das ist meine Leidenschaft und ich bin immer zufrieden (und erleichtert), wenn ein solches Werk entstanden ist.
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