Das dritte Trimester beginnt. Mit kräftigen Bewegungen meldet sich das Kind in diesen Wochen, noch hat es viel Platz, doch bald wird es eng werden in der Gebärmutterhöhle.
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Die Hirnstrukturen und das Nervensystem reifen in diesen Wochen. Das Gehirn entfaltet eine immer grössere Aktivität, die sich sogar mit einer EEG-Untersuchung nachweisen lässt. Das Baby kann nun schon riechen und schmecken. Und es bevorzugt Süsses: Wissenschaftler stellten fest, dass Föten deutlich mehr Fruchtwasser trinken, wenn es süss ist. Setzt man ihm eine bittere Substanz zu, schlucken sie fast nichts; Nikotinaromen und Spuren von Alkohol im Fruchtwasser behagen ihnen überhaupt nicht.
Ihr Körper
Das Baby braucht nun immer mehr Platz, die Gebärmutter drängt die mütterlichen Organe mehr und mehr aus ihrer normalen Lage. Viele Frauen leiden deswegen vermehrt unter Blähungen, Verstopfung oder Kurzatmigkeit. Doch abgesehen davon kommt der Körper erstaunlich gut damit zurecht, da er von Natur aus auf eine Schwangerschaft eingestellt ist.
Zu früh geboren
Manche Kinder bleiben nicht bis zum errechneten Geburtstermin im Mutterleib. Von einer Frühgeburt wird gesprochen, wenn das Baby vor dem Ende der 37. Woche auf die Welt kommt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Grenze der Überlebensfähigkeit immer weiter nach vorne verschoben. Je früher ein Kind auf die Welt kommt, desto häufiger sind jedoch Folgeschäden für Gehirn und Lunge, desto schwieriger ist sein Start ins Leben. Schweizer Neonatologen setzen intensivmedizinische Massnahmen in der Regel bei Kindern ab der 25. Woche ein. Droht eine Frühgeburt, wird der Mutter ein cortisonhaltiges Medikament gespritzt, das die Lunge des Ungeborenen im Eiltempo reifen lässt. Im Normalfall ist die Lunge erst ab der 34. Woche reif fürs selbstständige Funktionieren. Neben Problemen mit der Lunge leiden Frühgeborene häufig an Hirnschädigungen. Forschungen des Inselspitals Bern haben ergeben, dass die Abgabe von Stammzellen aus der eigenen Nabelschnur über eine Art Pumpspray durch die Nase Frühgeborene vor lebenslangen Schädigungen bewahren können. Mehr zu diesem Thema können Sie hier lesen.
Mutmacher
Wenn alles anders kommt, als man es sich vorgestellt hat, wenn das Baby zu früh zur Welt kommt und vielleicht ums Überleben kämpft, wenn die Welt zusammen zu brechen droht, bleibt immer noch die Hoffnung. «wir eltern» hat mit Bettina Schaer, der Mutter der kleinen Sarah gesprochen. Sarah war in der 26. Woche zur Welt gekommen. Mit ihren 380 Gramm Körpergewicht war sie das damals leichteste Baby, das im Inselspital Bern je in einen Brutkasten gelegt wurde. Sarah hat überlebt und ist heute ein aufgewecktes, gesundes Mädchen. Die Geschichte von Sarah finden Sie im Artikel «Mutmacher» unter der Überschrift «Sarahs langer Weg ins Leben».