
zvg
Medizin
Mach mal Aaaa...
Auch Kinder müssen mal Medikamente einnehmen. Das ist kein Zuckerschlecken. Hier ein paar Tipps, wie ihr Arzneimittel kindgerechtverabreichen könnt.
Grundsätzlich solltet ihr eurem Kind nur dann Medikamente verabreichen, wenn ihr dies vorher mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt besprochen habt. Natürlich darf man bei Fieber oder Erbrechen ein entsprechendes Medikament geben, das man für solche Notfälle von der Kinderarztpraxis oder Apotheke erhalten hat. Wichtig: Unbedingt die Anwendungshinweise der Packungsbeilage und die ärztliche Verordnung beachten.
Keine Medikamente für Erwachsene
Bei Antibiotika etwa muss die Dauer der Einnahme genau einhalten werden, und manche Präparate dürfen nicht mit Milch zusammen eingenommen werden. Achtung: Kindern niemals Medikamente geben, die für Erwachsene gedacht sind.
Kranke Kinder sind oft missmutig und unleidlich. Wenn sie dann etwas Unbekanntes schlucken oder ein Zäpfchen bekommen sollen, reagieren sie meist ablehnend. Jetzt gilt es, geduldig zu sein. Auch dann, wenn das Kind sich standhaft weigert, das Medikament einzunehmen. Erklärt eurem Kind, weshalb es die Medizin einnehmen sollte und dass es ihm danach besser gehen wird. Jetzt ist Kreativität gefragt:
Unsere Tipps
• Gebt dem Arzneimittel einen fantasievollen Namen und verziert die Verpackung entsprechend.
• Mit einem Strohhalm trinkt euer Kind das Medikament vielleicht lieber und nimmt den allenfalls unangenehmen Geruch weniger wahr.
• Gemörserte Tabletten oder Tropfen können in einem Brei oder einem süssen Getränk versteckt werden. Allerdings solltet ihr dann darauf achten, dass das Kind den gesamten Inhalt zu sich nimmt.
• Manchmal hilft die Aussicht auf eine Belohnung.
• Für gewisse Medikamente gibt es verschiedene Darreichungsformen. Beim Arzt oder bei der Ärztin nachfragen!
• Macht eurem Kind nicht vor, das Medikament sei eine Süssigkeit und verabreicht es niemals gewaltsam.
Spritze
Flüssige Medikamente sollten immer im Sitzen oder Stehen verabreicht werden. Mit der häufig beigelegten Einmalspritze kann das flüssige Medikament in die Backentasche des Kindes gespritzt werden. Auch durch das Trinken aus der Spritze lassen sich die Geschmacksknospen auf der Zunge ein wenig umgehen.
Tabletten
Feste Arzneimittel wie Tabletten, Dragees oder Kapseln werden meist erst älteren Kindern verordnet. Dem Kind die Tablette auf die Zunge legen und ein Glas Wasser dazu reichen. Klappt das Schlucken so nicht, könnt ihr es mit einem Löffel Obstmus, Kartoffelbrei oder Pudding versuchen. Manche Tabletten lassen sich mörsern, was das Schlucken ebenfalls erleichtert.
Zäpfchen
Zäpfchen eignen sich gut für Babys und Kleinkinder. Wenn es mit der Hand oder warmem Wasser etwas vorgewärmt und mit Vaseline bestrichen wird, gleitet es besser. Wenn das Kind abgelenkt ist, lässt es die Gesässbacken locker und die Verabreichung gelingt einfacher. Am besten das Kind auf den Rücken oder auf die Seite legen und seine Beine anwinkeln. Anschliessend die Pobacken eine Minute lang zusammendrücken. Tipp: Eine Studie hat gezeigt, dass Zäpfchen besser im Darm verbleiben, wenn sie mit der stumpfen Seite voran eingeführt werden.
Dieser Text ist eine Kooperation mit swissmom.ch. «wir eltern» arbeitet unter dem Dach von CH Media eng mit der Parenting-Plattform zusammen.