Ratgeber
Sonnencreme fürs Baby?
Von Anita Zulauf und Martina Schnelli
So schützt man Babys Haut vor Sonnenbrand.
Wir sind unsicher: Soll man eigentlich Babys mit Sonnencreme einreiben? Wir achten zwar immer darauf, dass wir beim Spazieren gehen ein helles Tuch dabei haben, das wir über den Kinderwagen hängen können, wenn die Sonne scheint. Aber manchmal erwischt der Kleine halt im Tragetuch oder beim Outdoor-Stillen doch einen Sonnenstrahl. Ich habe gelesen, dass bereits nach fünf Minuten ein Sonnenbrand eintreten kann und jeder Sonnenbrand das Hautkrebsrisiko steigert. Sollen wir also zu jeder Tageszeit Sonnencreme auftragen? Wenn ja, welche ist empfehlenswert? Allerdings habe ich auch gehört, dass man Babys unter einem Jahr nicht eincremen soll. R.U.
Dr. med. Daniela Kleemann, Dermatologin und Konsiliarärztin der Klink Hirslanden, Zürich: Grundsätzlich soll man mit ganz kleinen Kindern unter 12 Monaten nie an die volle Sonne gehen; vor allem zwischen 11 und 16 Uhr nicht. Geht man aber mal in die Badi oder in den Garten und liegt im Schatten, ist das sicher kein Problem. An sehr heissen Tagen würde ich aber dennoch Sonnenschutz anwenden. Cremes mit physikalischem beziehungsweise mineralischem Filter dringen nicht in die Haut ein. Sie lösen deshalb sehr viel seltener Allergien aus und werden daher gern bei sensibler Kinderhaut verwendet. In der Regel geht deren Schutz nur bis Faktor 30. Auch ziehen diese Cremes kaum ein und färben die Haut umso stärker weiss, je höher der Lichtschutzfaktor ist. Will man einen besonders hohen Schutzfaktor, was sicher bei starker Sonneneinstrahlung und am Meer zu empfehlen ist, muss man kombinierte Cremes anwenden, die neben dem physikalischen Filter auch einen chemischen Lichtschutzfilter haben. Aber – jeder Sonnenbrand ist sicher schlimmer, als die Anwendung einer Sonnencreme.