Skurrile Schwangerschaftstests der Vergangenheit. Und – erstaunlich zuverlässige.
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Keimte das Korn, nachdem eine Frau im alten Ägypten auf Gersten oder Weizen uriniert hatte, war eine Schwangerschaft wahrscheinlich.
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Ein fieses Bier-Dattel-Gebräu sollte vor 400 Jahren Klärung schaffen.
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Kein Mundgeruch mit einer Zwiebel in der Vagina? Da muss doch ein Baby im Bauch sein, das den zwiebeligen Geruch absorbiert hat, dachte man im 18. Jahrhundert.
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Tierische Schwangerschaftstests sind überraschend zuverlässig. Wird dem «Apotheker-Frosch» Morgenurin einer Schwangeren injiziert, laicht die Amphibie.
Schwanger? Nicht schwanger? Von alters her wollen Frauen das wissen. Deshalb gibt es jahrtausendealte Methoden, um das Geheimnis im Bauch zu lüften. Nicht alle sind so absurd, wie es sich anhört.
♦ Gersten- und Weizen-Pinkeln: Im alten Ägypten wurde Frauen empfohlen, bei Verdacht auf Schwangerschaft auf einen Sack Gerste oder Weizen zu urinieren. Keimte das Korn: schwanger. So schräg wie es klingt, ist das Getreidepinkeln dennoch nicht. 1941 entdeckten Wissenschaftler, dass das Schwangerschaftshormon im Urin dafür sorgt, dass damit gegossener Weizen in 75 Prozent der Fälle anfängt zu keimen. Machte eine Nicht-Schwangere Pippi, keimte der Weizen in 85 Prozent der Fälle nicht.
♦ Vor 400 Jahren reichte man vermeintlich Schwangeren einen Bier-Dattel-Cocktail. Übergab sich die Frau , sollte sie schwanger sein. Oder das Gebräu schmeckte fies.
♦ Im 18. Jahrhundert lautete die Test-Empfehlung: abends eine Zwiebel in die Vagina stecken. Zwiebeliger Mundgeruch am Morgen: nicht schwanger. Reiner Atem: Das Baby im Bauch hat den Geruch absorbiert. Zuverlässig? Leider nicht.
♦ Frosch, Maus, Kaninchen und Co: Erstaunlich aber wahr – die tierischen Schwangerschaftstests, die vor 90 Jahren in Berlin erfunden wurden und bis Ende der 60er-Jahre gebräuchlich waren, sind zu 98 Prozent zuverlässig. Morgenurin von Schwangeren wurde Mäusen, Kaninchen oder Fröschen injiziert. Nach 48 Stunden veränderte sich bei den Tieren das Geschlechtsorgan, Eizellen reiften, der Uterus vergrösserte sich. Nachteil: Die Tiere mussten seziert werden. Ähnlich, aber tierschonender, funktionierte der Test am afrikanischen Krallenfrosch, auch «Apotheker-Frosch» genannt. Laichte die Amphibie, war die Frau schwanger. Auslöser? Das Hormon HCG, das sich im Urin schwangerer Frauen nachweisen lässt.
♦ Auch heutige Schwangerschaftstests zeigen genau dieses Hormon an – allerdings ohne Frosch und Konsorten.
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