Kinderbett
Auf was man beim Kinderbett achten muss
Im ersten eigenen Bettchen soll das Baby sicher und gut schlafen: Hier weiterlesen für umfassende Informationen rund um das Thema Kinderbett.
Für viele werdende Eltern gehört der Kauf eines Kinderbetts samt Matratze zur Grundausstattung dazu. Ob sie ein gebrauchtes Bett übernehmen oder ein neues kaufen: Noch vor dem Design sollte der Sicherheit Priorität eingeräumt werden.
Dieser Artikel beantwortet folgende Fragen und behandelt diese Aspekte und mehr:
- Wann ist ein Babybett sicher?
- Wie muss die Kinderbett-Matratze sein?
- Ein höhenverstellbarer Lattenrost für Kinderbetten hat Vorteile
- Wie lange im Kinderbett 140x70cm schlafen?
- Beistellbett oder Gitterbett für das Baby?
- Das Baby im Beistellbett oder im Familienbett?
- Wo sollte das Kinderbett stehen?
- Soll das Kind im eigenen Zimmer schlafen?
- Schlafsack oder Decke?
- Kinderbetten im Test
Wann ist ein Babybett sicher?
Das Kinderbett sollte mit TÜV-Zertifikat oder GS-Siegel versehen sein. Auch Prüfplaketten der Stiftung Warentest sind eine Sicherheitsauszeichnung. Die Bedienungsanleitung eines Bettes sollte Hinweise zum Alter des Kindes geben. Neben dem Namen des Herstellers oder Händlers sollte in der Anleitung auch auf die Europäische Norm EN 716-1:2017 verwiesen sein: Sie zeigt, dass das Produkt den sicherheitstechnischen Anforderungen entspricht.
Die Gitterstäbe sollten relativ eng stehen, damit das Kind seinen Kopf nicht zwischen den Sprossen einklemmen kann. Die Abstände zwischen den Gitterstäben sollten nicht mehr als sechs bis sieben Zentimeter betragen. Der Lattenrost gehört meist zum Kaufpreis; flexibel muss der Rost nicht sein, da das Baby ein geringes Eigengewicht hat: Ein starrer Lattenrost genügt. Schraubenverbindungen sollten regelmässig überprüft und bei Bedarf nachgezogen werden.
Wie muss die Kinderbett-Matratze sein?
Die Matratze sollte genau in das Kinderbett passen, um seitliche Lücken zum Bettrahmen zu vermeiden. Auf natürliche Materialien kann geachtet werden – Matratzentests im Internet zeigen Produkte an, die diesbezüglich gut abschneiden.
Der Matratzenbezug sollte gut fixiert sein, damit der Säugling diesen nicht lösen kann und sich darin verheddert.
Im Bett sollten keine Gegenstände wie Kordeln oder Schnüre liegen gelassen werden. Wer ein sogenanntes Nestchen anbringen möchte, um sein Baby vor Stössen an die Gittersprossen zu schützen, muss dafür sorgen, dass es gut befestigt ist und das Kind keine Kordeln in die Finger kriegen kann.
Betten mit höhenverstellbarem Lattenrost sind sehr praktisch. Für Neugeborene kann der Rost auf der höchsten Stufe angebracht werden, so müssen sich die Eltern nicht so stark über den Rand bücken, wenn sie ihr Kind ins Bett legen. Das schont den Rücken.
Sobald sich das Kleine aber aufsetzt und hochziehen kann, muss der Bettboden auf der niedrigsten Stufe eingestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt dürfen auch Stubenwagen oder Wiegen ohne höhenverstellbaren Boden nicht mehr eingesetzt werden.
Es gilt zu vermeiden, dass das Kind über den Rand klettern und auf den Boden stürzen könnte. Aus diesem Grund sollte im Bett auch auf Kissen oder Gegenstände verzichtet werden, die dem Kind als Kletterhilfe dienen könnten.
Wie lange im Kinderbett 140x70cm schlafen?
Welche Grösse soll das Kinderbett haben? Das Standard-Mass eines Kinderbetts ist 140x70 cm. Es lohnt sich eher nicht, die Grösse 60x120 cm oder kleiner anzuschaffen, denn ein Kind wächst rasch.
Doch wann ist das Kinderbett zu klein? Wie lange das Kind im Bett mit Gittern schläft, bis es in ein Erwachsenen-Bett umzieht, ist höchst individuell: In vielen Familien ist der Moment für das grosse Bett wohl gekommen, wenn ein Geschwisterchen da ist, welches das Kinderbett übernehmen könnte. Kommt kein Geschwister nach, ist es gut möglich, das Kinderbett 70x140 cm drei oder vier Jahre zu benutzen – oder auch länger, wenn es dem Kind noch wohl ist darin.
Die Nutzbarkeit des Betts verlängert sich, wenn beim Kauf darauf geachtet wird, dass eine ganze Gitterseite abmontiert werden kann, oder zumindest einzelne Gitterstäbe sich herauslösen lassen (Schlupfsprossen), so dass das Kind alleine ein- und aussteigen kann.
Lässt sich eine ganze Seite des Gitterbetts abmontieren, entfällt die Frage Babybay oder Gitterbett: So kann das Gitterbett nämlich während der ersten Phase, in der die Eltern ihr Kind direkt nah am Elternbett haben möchten, als Beistellbett verwendet werden.
Ein Babybalkon wie ein Babybay ist von den Massen deutlich kleiner als das Gitterbett, lässt sich somit auch kürzer verwenden – etwa bis 12 Monate. Ein Gitterbett kann ein paar Jahre länger im Einsatz bleiben.
Einige Beistellbett-Modelle lassen sich aber umfunktionieren, etwa in ein Pult, einen Laufstall oder eine Kinderbank. Vorteil eines Betts direkt am Elternbett ist es, dass die Mutter bei nächtlicher Unruhe einfach die Hand ausstrecken kann um das Kind zu berühren oder ihr Kind ohne aufzustehen zu sich nehmen kann, um es zu stillen.
Im Babybalkon behält das Baby seinen eigenen Schlaf-Raum. Im Elternbett hingegen liegt es auf derselben Fläche wie die Mutter und der Vater. Das Konzept Familienbett, auch Co-Sleeping genannt, kann für die Eltern mit Ängsten verbunden sein; sie fürchten vielleicht, sie könnten in der Nacht auf ihr Kind liegen oder es aus Versehen mit ihrer Decke komplett überdecken.
Dass das Schlafen im gemeinsamen Bett eine höhere Wahrscheinlichkeit für den plötzlichen Kindstod mit sich bringt, trifft nicht zu. Wer ein paar Sicherheitsregeln für Co-Sleeping, also das Schlafen im Familienbett beachtet, darf sein Kind ohne Ängste ins Bett nehmen:
- Keine Kissen in Babys Kopfnähe.
- Möglichst dem Kind zugewandt schlafen.
- Schläft das Baby allein im Elternbett, muss es abgesichert werden (z.B. mit einem Stillkissen) oder in ein Babybett gelegt werden.
- Kein Haustier im Familienbett.
- Keine Lücken zwischen Wand und Bett oder zwischen den Elternbetten, in die das Neugeborene hineinrutschen könnte.
- Ein Neugeborenes nicht neben ein Geschwister betten.
- Ein Neugeborenes nicht zwischen die Eltern legen, sondern neben die Mutter, möglichst an einer Wand. So kann die Mutter die Decke um ihren Körper legen, das Baby schläft im Schlafsack.
- Baby nicht im Elternbett, wenn diese Drogen oder Alkohol konsumiert haben, rauchen oder stark übermüdet sind.
- Ein Baby gehört nicht in ein Wasserbett und auch nicht auf eine alte, weiche Matratze oder aufs Sofa..
Ein Plädoyer für das gemeinsame Schlafen, geschrieben von einer vierfachen Mutter, lesen Sie hier, gängige Mythen rund um das Thema Co-Sleeping stellen wir in diesem Artikel auf den Prüfstand.
Eine Mischform von Babybalkon und Familienbett: das Familienlager. So funktioniert es: 90 x 200 cm Rost und (harte) Matratze an eine Wand schieben, Rost und Matratze des Elternbetts auf derselben Höhe daneben platzieren und gut fixieren. In Möbelgeschäften kann man Matratzenhalter kaufen. So behalten die Eltern ihre gewohnte Schlaffläche für sich, doch das Baby oder Kleinkind schläft auf derselben Ebene.
Wo sollte das Kinderbett stehen?
Ob Ihr Kind im Elternschlafzimmer oder im Kinderzimmer schläft: Sorgen Sie für eine sichere Umgebung für das Kinderbett. Das Bett darf nicht in der Nähe von starken Hitzequellen stehen. Besonders gefährlich sind Gasöfen und elektrische Heizstrahler.
Lampen, Steckdosen und Kabel sollten nicht in unmittelbarer Nähe sein. Zudem sollten Eltern auf genügend Abstand zum Fenster achten: Das Fenster darf nicht in Reichweite sein.
Soll das Kind im eigenen Zimmer schlafen?
Es kann für Eltern eine Erleichterung sein, ihr Baby im selben Zimmer zu haben. Nicht nur hören sie ohne aufzustehen den Atem ihres Säuglings, sie können auch ohne Gang durch die Wohnung kontrollieren, ob ihr Kind warm oder kalt hat, oder es beruhigen. Gut möglich, dass die Nähe nicht nur die Eltern, sondern auch das Kind beruhigt – schliesslich ist es sich aus dem Mutterleib Wärme und Herzschlag gewohnt.
In der gesamten Geschichte der menschlichen Entwicklung haben Kinder immer bei den Eltern gelegen. Noch bis vor etwa 150 Jahren schlief kein Kind alleine in einem Bett oder gar alleine in einem Raum. Noch bis vor etwa 80 Jahren teilten sich Kinder mit ihren Geschwistern das Nachtlager. Co-Sleeping ist also kein neumodisches Getue. Das Gegenteil ist wahr.
Meist haben müde Babys denn auch ein verstärktes Bedürfnis nach Nähe. Für die Eltern kann es entlastend sein, sich nicht vom gerade eingeschlafenen Kind wegschleichen zu wollen, wacht das Baby doch unweigerlich wieder auf, kaum allein gelassen. Ob aus Pragmatismus oder Überzeugung: Schlafen im gemeinsamen Zimmer kann entlasten.
Doch auch das Gegenteil kann wahr sein: Liegt der Säugling im selben Zimmer, kann es sein, dass die Eltern bei der kleinsten Bewegung nach ihm schauen – obwohl dies vielleicht gar nicht nötig wäre. Kurzes Aufwachen ist nämlich komplett normal. Liegt das Baby im Nebenzimmer und wacht die Mutter nicht mehr beim kleinsten Geräusch auf, kann es sein, dass sie am Morgen erwacht und glaubt, ihr Kind habe durchgeschlafen. Dabei hat es einfach selbstständig wieder in den Schlaf gefunden.
Schlafsack oder Decke?
Schläft ein Baby im Schlafsack, hat es während der Nacht ein gleichmässiges Umgebungsgefühl, bleibt schön zugedeckt und gefährdet sich nicht selbst. Denn Babys können schon früh eine Bettdecke über den Kopf ziehen oder sich darunter bewegen. Strampeln sie sich frei, wachen sie nicht von selbst auf und kühlen leicht aus.
Babyschlafsäcke lassen sich nicht wegstrampeln und verrutschen auch nicht, wenn sie in der richtigen Grösse gekauft sind. Die Halsöffnung des Schlafsacks sollte nicht grösser als der Kopfumfang sein, die Armöffnungen nur so gross, dass das Kind nicht hinein- oder hinausrutschen kann.
Haben Sie ein zu grosses Modell, können die Armöffnungen mit wenigen Stichen enger gemacht werden, so dass das Kind nicht hineinrutschen kann. Zu viel leerer Fussraum kann zu einem Wärmeverlust führen – ist Ihr Modell zu gross, sorgen Sie auch hier durch ein Umfalten und mit wenigen genähten Stichen für eine angenehme und passende Schlafumgebung für Ihr Kind.
Besonders praktisch sind Modelle mit einem Reissverschluss, der sich von unten öffnen lässt – so muss das Baby in der Nacht beim Wickeln nicht komplett ausgepackt werden. Schlafsackmodelle gibt es aus verschiedenen Materialien, in verschiedenen Wärmegraden, mit und ohne Ärmel. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten.
Setzen Sie auf eine Babydecke, sollte diese möglichst leicht sein. Hierfür eigenen sich leichte Wolldecken, die Feuchtigkeit und Wärme gut ausgleichen.
Es gibt viele Anbieter von Kinderbetten. Exemplarisch stellen wir hier ein paar Modelle vor. Grundsätzlich gelten die Kinderbetten dieser Anbieter als sicher, standfest und sie sind aus einwandfreien Materialien hergestellt. Achten Sie auf entsprechende Sicherheitszertifikate.
Stokke Sleepi
Stokke Sleepi ist ein Vier-Betten-in-Einem-Konzept. Das gezeigte Modell ist für Neugeborene: das Stokke Sleepi Mini. In der Mini-Version des Sleepi besteht das Kinderbett aus 4 halbrunden Gitterlementen, welche ein kleines ovales Babybett für Babys bis 6 Monate ergeben.
Danach wird das Babybett mit Erweiterungssets nachgerüstet und wächst mit dem Kind mit. Ab etwa 2 Jahren kann dann das vordere Gitter des Juniorbetts entfernt werden, sodass das Kind sein Bettchen selbständig verlassen kann und auch selbständig hineinklettern kann. Die Liegefläche ist höhenverstellbar.
Hat das Bett ausgedient, kann es auch als Sitzbank genutzt werden.
Mitwachsen: Wandlungsfähig bis zirka 10 Jahre, Zubehörteile, Umbauvarianten, zum Beispiel als Pult. Elternbett-kompatibel: Nein. Preis: ab Fr. 420.–. Fazit: Sehr empfehlenswert, gute Verarbeitung, langlebig.
Babybay
Babybay reklamiert für sich, Erfinder des Beistellbetts zu sein. Babybay wurde schon vielfach ausgezeichnet und getestet und hat schon diverse Designpreise gewonnen, so unter anderem den Red Dot Award 2019.
Das Beistellbett Marke Babybay lässt sich stufenlos in der Höhe verstellen. Es gibt auch Modelle spezifisch für Boxspringbetten. Und wenn das Kind aus dem Babybay herausgewachsen ist, wird aus dem Bett ein Laufstall, ein Stuhl, eine Bank...
Mitwachsen: Wächst mit bis ca. 7 Jahre, Umbau zu Pult oder Bank. Elternbett-kompatibel: Ja. Kann einfach am Elternbett fixiert werden, leicht höhenverstellbar. Preis: Ab Fr. 200.-. Fazit: Neugeborenes ganz nah.
Ikea
Das schwedische Möbelhaus Ikea schreibt, man runde bei den Kinderbetten alle Ecken ab und halte strengste Sicherheitsstandards ein. Schliesslich wisse man, dass das eigene Baby das Allerwichtigste auf der Welt sei.
Ikea-Kinderbetten gibt's in ganz schlicht oder mit leichten Spielereien, etwa den praktischen Schubladen unter dem Bett, die farbige Flächen oder bunte Knöpfe haben.
Mitwachsen: Einzelne Modelle können an die Grösse des Kindes angepasst werden, teilweise mit integrierten Schubfächern. Elternbett-kompatibel: Nein. Preis: 80.– bis 260.– Franken. Fazit: Günstig! Grosse Auswahl.
Micasa
Bei Micasa setzt man auf Spielereien: Modelle der Kinderbettserie Flexa kommen als halbes oder ganzes Baumhaus daher, entweder in Bodennähe, als Halbhochbett oder als Hochbett. Vom (Halb-)Hochbett aus geht's natürlich gern auch rasant über eine Rutsche zurück auf den Zimmerboden.
Anders als die Kinderbetten von Micasa ist Babybett Ella primär zum Schlafen da. Optional kann eine Bettschublade, ein Wickelaufsatz und ein zum System passendes Regal für die Wickelkommode dazu gekauft werden.
Mitwachsen: Nein. Höhe des Lattenrosts kann angepasst werden, Grösse des Betts ist fix. Diverse Zubehörteile, passend zu weiteren Möbeln. Elternbett-kompatibel: Nein. Preis: ab Fr. 280.–. Fazit: stabil, preiswert.