Kinderwagen
Auf was man beim Kinderwagen achten muss
Ein guter Kinderwagen soll handlich, robust und sicher sein und dazu gut aussehen. Hier weiterlesen für umfassende Informationen rund um das Thema Kinderwagen.
Zur Erstausstattung für das Baby gehört bei den meisten Familien auch der Kinderwagen. Die Kaufentscheidung wird leichter, wenn man sich Gedanken gemacht hat, wie der Wagen hauptsächlich eingesetzt werden wird. Denn ein optisch schönes Modell einer Trend-Marke bringt nicht viel, wenn es für Stadtspaziergänge konzipiert ist, die junge Familie aber häufig über Stock und Stein im Wald unterwegs sein wird.
In diesem Artikel lesen Sie Antworten auf folgende Fragen und bekommen Informationen zu diesen Aspekten und mehr:
- Hartgummi-Reifen oder Luftreifen am Kinderwagen?
- Was ist ein 3-in-1-Kinderwagen?
- Ab wann kann ein Buggy eingesetzt werden?
- Kinderwagenkauf: 8 Tipps für den Praxistest
- Wann soll man den Kinderwagen kaufen?
- Zwei Kinder mit Kinderwagen transportieren
- Kann man Kinderwagen gebraucht kaufen?
- Warm im Kinderwagen im Winter
Hartgummireifen oder Luftreifen am Kinderwagen?
Es gibt bei Buggys und Kinderwagen nicht nur Hartgummi- und Luftreifen, sondern auch Plastikreifen. Letztere sind besonders günstig – aber nicht empfehlenswert, da sie meist von deutlich schlechterer Qualität sind. Ob Hartgummireifen oder Luftreifen besser sind, ist pauschal nicht beantwortbar. Das hängt vom Einsatzzweck des Wagens ab.
Luftreifen sind – wie es der Name sagt – mit Luft gefüllt, wie bei einem Fahrrad. Die dynamische Federung der leichtgängigen Luftreifen ist von Vorteil, wenn der Wagen über unebenes Gelände fährt, wie dies etwa im Wald oder auf Feldwegen der Fall ist. Die Erschütterungen vom Untergrund werden durch die Federung nicht direkt an das Baby übertragen. Nachteil der Luftreifen ist aber, dass der Reifen einen Platten bekommen kann, genau wie der Fahrradpneu.
Vollgummireifen, respektive Hartgummireifen sind vollständig mit Gummi gefüllt. Das macht sie vom Gewicht her schwerer als Luftreifen. Erschütterungen werden durch diesen Reifentyp nicht abgefedert, sondern an das Kind übertragen. Vorteil ist aber, dass Hartgummireifen sehr robust, stabil und widerstandsfähig sind. Reperaturaufwände gibt es bei diesem Reifentyp nicht. Wer vorwiegend in städtischem Gebiet unterwegs ist, setzt auf Gummireifen.
Was ist ein 3-in-1-Kinderwagen?
Mitwachsende Kinderwagen werden häufig auch 3-in-1-Kinderwagen oder Kombikinderwagen genannt. Die Bauteile sind nicht fix verbunden, sondern flexibel anbringbar. Zum Kinderwagen gehört eine Babytasche, eine Art gepolsterter Korb, der ab Geburt eingesetzt werden kann. Das Kind liegt flach in der Babytasche. Die Babytasche hat häufig eine Abdeckung, die den Bereich der Beine, der Hüfte und des unteren Oberkörpers abdeckt.
Der Korb kann häufig abgenommen werden und an Griffen getragen werden, so dass das schlafende Kind nach dem Spaziergang gleich in der Wanne mit in die Wohnung genommen werden kann, ohne es aufzuwecken.
Bei vielen Modellen ist es möglich, eine Babyschale zu kaufen, die sich auch im Auto oder auf den Einkaufswagen montieren lässt.
Eine weitere Funktion des Kombikinderwagens ist die Möglichkeit, ihn zum Buggy umzubauen. Dies geschieht, sobald das Kind im Wagen halbsitzend oder sitzend transportiert werden soll (ab ca. 6 Monaten). Der Buggy-Sitz kann meist wahlweise mit der Blickrichtung zum Schiebenden oder in Fahrtrichtung positioniert werden.
Vorteil eines Kombikinderwagens ist die lange Nutzdauer. Ein separater Buggy ist nicht zwingend, kann aber aufgrund des leichteren Gewichts für Reisen (etwa mit dem Flugzeug) praktisch sein.
Ab wann kann ein Buggy eingesetzt werden?
Manche Buggys können fast komplett flach gestellt werden, was gewisse Hersteller dazu verleitet, ihre Modelle schon ab Geburt für Babys zu empfehlen. Doch Kinderärzte halten die Babywanne beim Kinderwagen für deutlich besser für ein Baby, so lange es noch nicht sitzen kann. Die Stiftung Warentest empfiehlt Buggys ab sechs Monaten bis zweieinhalb, drei Jahre. Die Rumpfmuskulatur des Kindes soll stark genug sein um auch auf längeren Fahrten gut sitzen zu können.
Buggys eignen sich insbesondere als Zweitkinderwagen oder als Kinderwagen für ältere Kinder.
Der Kassensturz hat Buggys hinsichtlich Schadstoffen, Ergonomie, Handhabung, Haltbarkeit und Sicherheit getestet. Die Resultate findet man online.
Kinderwagenkauf: 8 Tipps für den Praxistest
Wenn die Eltern Klarheit haben, wo und wie der Kinderwagen eingesetzt werden soll, ist ein wichtiger Schritt getan. Nun geht es an die Auswahl des Modells. Hier können sich die Eltern innerhalb der gewählten Kinderwagensparte (Kombikinderwagen, Geschwisterwagen, Jogger, Buggy, Art der Reifen) an Testberichten, ihrem Budget und Geschmack orientieren.
Haben Sie ein Modell als Favoriten erkoren, sind folgende Punkte für den endgültigen Kaufentscheid wichtig:
- Ihr Kind wird häufig auf ihrer Hüfte statt im Wagen sitzen. Darum prüfen Sie, ob sich der Wagen einhändig im Kreis steuern lässt.
- Ist es möglich, den Kinderwagen mit nur einer Hand auf und zu zu klappen?
- Können Sie Ihr Wunsch-Kinderwagenmodell gut im Kofferraum Ihres Autos und im Hauseingang platzieren?
- Häufig wird es notwendig sein, mit dem Kinderwagen ein paar Stufen zu überwinden: Ist das Modell leicht genug, dass es sich (mit dem Kind) ein paar Treppenstufen hochhieven lässt?
- Wie ist der Sitz? Wirkt er bequem?
- Nicht immer wird der Wagen so frisch aussehen im Geschäft: Deshalb: Ist der Sitzbezug abnehmbar und kann man ihn in der Maschine waschen?
- Lässt sich der Lenker in der Höhe verstellen? Dies sollte gegeben sein, damit Mama, Papa, Opa und Babysitterin bequem und mit guter Körperhaltung schieben können.
- Bietet der Kinderwagen Stauraum? Häufig werden Sie mit dem Kinderwagen Einkäufe erledigen. Gibt es die Möglichkeit, eine Tasche mit dem Notwendigsten am Griff zu befestigen?
Wann soll man den Kinderwagen kaufen?
Viele Lieferanten haben Lieferfristen von mehreren Wochen, manche geben bis zu 12 Wochen an. Dies betrifft meist die neusten Modelle oder beliebtesten Farbvarianten. Manchmal kann man das Wunschmodell aber auch direkt mitnehmen. Wer sich noch nicht zu früh mit der Kinderwagenfrage auseinandersetzen will (vielleicht auch aus Aberglauben während der Schwangerschaft), kann auch für die ersten Wochen ein Modell von Bekannten ausleihen oder planen, dass der Säugling in der ersten Zeit bis zur Lieferung des Kinderwagens im Tragetuch mitkommt.
Zwei Kinder mit Kinderwagen transportieren
Wenn zwei Kinder da sind, die noch auf ein rollendes Gefährt angewiesen sind, gibt es verschiedene Varianten: Ist das ältere Kind bei der Geburt des Geschwisters schon über zwei Jahre alt, könnte es möglicherweise auf einem Trittbrett mitfahren; das kleine Geschwister erbt den Kombikinderwagen. Der Umstieg auf das Buggy-Board erleichtert dem älteren Geschwister möglicherweise auch den Abschied vom Kinderwagen. Es gibt auch Buggy-Boards mit Sitzgelegenheit.
Ist der Altersbstand zwischen den Geschwistern weniger als zwei Jahre oder werden Zwillinge geboren, lohnt sich die Anschaffung eines Geschwisterwagens. Je nach Modell fahren die Kinder nebeneinander oder hintereinander.
Kann man Kinderwagen gebraucht kaufen?
Es gibt viele Angebote für gebrauchte Kinderwagen. Gerade Erstlingskinderwagen, die eine Familie nur während weniger Monate im Gebrauch hatte, sind häufig noch gut in Schuss. Es empfiehlt sich aber immer, einen Secondhand-Wagen vor dem Kauf vor Ort zu begutachten. Sind die Räder noch gut? Funktionieren die Bremsen? Sind alle Komponenten des Gestells intakt? Fährt er ruhig und hat keine Schlagseite?
Warm im Kinderwagen im Winter
Manche Eltern polstern den Kinderwagensitz (ganzjährig) mit einem Lammfell. Bei Säuglingen in der Babytasche sollte aber noch ein nicht-fusseliges Tuch über das Fell gelegt werden.
In der kühleren Jahreszeit ist ein guter Fusssack empfehlenswert. Die Modelle haben Löcher, durch die die Gurtschlaufen gefädelt werden. So verrutscht der Fussack nicht und das Kind hat es gemütlich warm.
Ist man regelmässig richtig lange mit dem Kinderwagen unterwegs, empfiehlt sich die Investition in ein Modell, das auch in Sibirien funktionieren würde. Für kürzere Fahrten reicht ein mittelwarmer Fusssack, der auch im Frühling und Herbst schon eingesetzt werden kann.
Gegebenenfalls sorgt man mit zusätzlichen Decken oder einer Bettflasche für Extra-Wärme. Zieht man die Kapuze der Jacke über die Mütze hoch, schützt das zudem den Kopf gut vor Wärmeverlust.