Stilleinlagen sind für stillende Mamas unabdingbar – die Pads gibt es auch waschbar und ökologisch. «wir eltern» hat sich sechs Produkte näher angeschaut.
Vom Milcheinschuss wird fast jede (Erst-)Mama kalt erwischt. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass die Brüste um das Mehrfache der ursprünglichen Körbchengrösse anschwellen können. Schön für das Baby. Schwieriger manchmal für die Mutter. Denn die Milch fliesst oft auch dann aus, wenn das Kleine gerade Stillpause macht.
Eigentlich sollte sich keine junge Mutter schämen müssen, wenn sich Milchflecken auf ihrem T-Shirt abzeichnen: Ist schliesslich natürlich. Unangenehm ist es trotzdem, wenn das Oberteil bis zum Bauchnabel durchnässt ist. Auch können die Brustwarzen bei anhaltender Nässe wund werden. Stillpads sind deshalb eine gute Erfindung.
In diesem Artikel finden Sie Tipps zu Kauf, Pflege von Stilleinlagen. Der Fokus liegt dabei auf wiederverwendbaren Produkten.
Eine Frau nutzt im Durchschnitt 3000 Einwegstilleinlagen. Wer waschbare Pads verwendet, trägt also dazu bei, den Abfallberg zu verkleinern, und schont erst noch das Portemonnaie. Die Mehrwegstilleinlagen bestehen meist aus natürlichen Materialien wie Wolle, Seide, Baumwolle oder Bambus, manche aus Polyester, Silikon und Mikrofasern. Laut einem deutschen Öko-Warentest schneiden allerdings die nachhaltigen Produkte punkto Saugfähigkeit durchschnittlich etwas weniger gut ab als Wegwerfpads.
Wer waschbare Pads verwendet, trägt dazu bei den Abfallberg zu verkleinern.
Weil sich waschbare Stilleinlagen bezüglich Grösse, Saugfähigkeit und Material unterscheiden, lohnt es sich, zwei oder drei verschiedene Produkte auszuprobieren.
Tipps für Kauf und Pflege:
♦ Die ideale Stilleinlage liegt gegen aussen nahezu unsichtbar unter dem Still-BH, ist hygienisch, atmungsaktiv und saugt die überschüssige Milch gut auf.
♦ Wolle besitzt besonders hohe Saugkraft.
♦ Um für den Milcheinschuss gewappnet zu sein, lohnt es sich, bereits vor der Geburt eine Packung Stilleinlagen vorrätig zu haben.
♦ Die Pads vor dem ersten Gebrauch in handwarmem Wasser mit etwas Wollwaschmittel einweichen und anschliessend gut ausspülen. In einem Handtuch ausdrücken, in Form ziehen und liegend trocknen lassen.
♦ Ein Teelöffel Essig im Spülwasser verhindert das Verfilzen.
Sechs waschbare Stilleinlagen im Test
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zvg
Disana Bouretteseide
Die Disana-Stilleinlage besteht hauptsächlich aus Bouretteseide (kurze Fasern der Maulbeerseide) und einer Lage Schurwolle dazwischen.
Plus: Die Pads fühlen sich wunderbar weich auf der Haut an.
Minus: Leider nicht sehr saugfähig, halten aber gut dicht.
Diese Pads von Ardo wirken etwas handgestrickt, riechen aber fein nach Seide. Material: 50 Prozent Seide/ 50 Prozent Merinowolle, wobei die Seide für eine gute Luftzufuhr sorgt.
Plus: Die Einlage saugt die Flüssigkeit etwas zögerlich auf, hält aber sehr dicht!
Die xkko-Einlage gehört mit 105 mm zu den grösseren Einlagen. Sie ist aus Bambusviskose hergestellt und zwecks geringerer Durchlässigkeit mit biologisch abbaubarem Polyurethan beschichtet.
Plus: Die supersaugfähigen und gleichzeitig sehr dichten Pads sind bei 40 Grad waschbar.
Minus: Bambusviskose ist ökologisch teilweise umstritten, weil sie meistens in einem aufwendigen Verfahren und unter Einsatz von Chemikalien produziert wird.
Die Medela-Stilleinlage besteht aus atmungsaktiven Mikrofasern, Polyester und Polyurethan – und ist die einzige in dieser Serie aus zwar nicht natürlichem, dafür antimikrobiellem Material, das die Geruchsbildung und Bakterienwachstum verringert. Damit keine Milch austritt, sind die Ränder ultraschallversiegelt.
Plus: Sehr saugfähig und hält sehr gut dicht! Bis zu 50× waschbar.
Minus: Relativ kleine Pads, die etwas schnell verrutschen.
Manuela von Ah hat Ethnologie und Wirtschaft studiert. Für «wir eltern» schreibt sie über Erziehung und Familienpolitik, berichtet aus dem Gebärsaal, aus Kitas und Klassenzimmern – und erzählt, was Mütter und Väter auf dieser Welt bewegt.