Kleinkind im Wasser
Schwimmhilfen im Vergleich
Von Veronica Bonilla Gurzeler
Dank Flügeli und Co. wagen sich schon Kleinkinder ins Wasser. Doch auch mit Schwimmhilfe sollten Kinder im Wasser nie unbeaufsichtigt bleiben. Und: nicht alle Schwimmhilfen sind sicher. Ein Überblick.
Nirgends hört man so viele fröhliche und ausgelassene Kinderstimmen wie im Freibad oder am Badestrand. Flügeli, Schwimmring oder -gürtel sind mehr als nur ein Badespielzeug. Trotzdem darf man sich nicht blind auf sie verlassen. Sie können abrutschen oder kaputt gehen. Dass auch neu gekaufte Produkte nicht zwingend verlässlich sind, zeigen alljährliche Produktrückrufe. Und sowieso: solange Kinder nicht sicher schwimmen können, soll man sie keinesfalls unbeaufsichtigt ins Wasser lassen. Selbst nicht mit unserem Testsieger, der Schwimmweste.
Tipps rund um Schwimmhilfen:
- Vor dem ersten Einsatz aufblasbare Schwimmhilfen auf Löcher, undichte Nähte und poröse Stellen überprüfen: Schwimmhilfe aufblasen und einen Tag lang liegen lassen. Positiver Nebeneffekt: der Kunststoffgeruch verflüchtigt sich.
- Die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft SLRG empfiehlt, Kindern eine Schwimmweste anzuziehen. Die Schwimmweste vor dem Kauf anprobieren. Eine schlechte Wahl sind Produkte mit scharfen Kanten, lockeren Nähten oder einem starken chemischen Geruch.
- Nützlicher als eine Altersangabe auf der Schwimmhilfe sind Angaben, für welches Körpergewicht ein Produkt zugelassen ist.
Schwimmflügel
Schwimmflügel unterstützen das Kind dabei, über Wasser zu bleiben und sind relativ sicher, solange sie die Sicherheitsnormen erfüllen. Tests deckten in den vergangenen Jahren bei einzelnen Produkten allerdings immer wieder zum Teil gravierende Mängel auf. Das Wichtigste ist, dass sie über zwei getrennte Luftkammern pro Schwimmflügel verfügen und dass die Luft nicht sofort entweicht, wenn sich das Ventil versehentlich öffnet. Preis ab Fr. 4.–.
Preis/Leistung ● ● ● ●
Sicherheit ● ● ● o
Komfort ● ● o o
Schwimmsitz
Schwimmsitze, in denen die Beine von Kindern regelrecht gefangen sind, mögen auf den ersten Blick Spass machen und praktisch wirken. Experten warnen jedoch ausdrücklich vor solchen Sitzen: Wenn diese umkippen, hat das Kind kaum eine Chance, den Kopf über Wasser zu halten. Deshalb: Kind in einem Schwimmsitz nie alleine ins Wasser lassen. Ab Fr. 15.–.
Preis/Leistung ● ● o o
Sicherheit ● o o o
Komfort ● ● ● o
Schwimmweste
Schwimmwesten haben einen ständigen Auftrieb. Das macht es dem Kind leicht, in einer natürlichen Schwimmlage auf der Wasseroberfläche zu treiben. Schwimmwesten haben überdies den Vorteil, dass sie gut fixiert werden können und die Gefahr gering ist, dass sie sich plötzlich lösen. Die Auftriebskraft einer Schwimmweste muss zum Körpergewicht des Kindes passen; die maximale Gewichtsangabe ist auf dem Produkt ersichtlich. Preis ab Fr. 39.–.
Preis/Leistung ● ● ● o
Sicherheit ● ● ● ●
Komfort ● ● ● o
Schwimmgürtel
Ein Schwimmgürtel ist mit mehreren Auftriebskörpern bestückt, die meist aus Styropor sind; er muss also nicht aufgeblasen werden. Der Schwimmgürtel soll möglichst eng um den Bauch des Kindes sitzen, sodass er beim Schwimmen nicht unter die Arme rutschen kann. Dann bietet er optimale Armfreiheit, sodass das Kind ungehindert Schwimmbewegungen machen kann. Beim Kauf darauf achten, dass das Material angenehm weich ist und die Passform gut. Preis ab Fr. 15.–.
Preis/Leistung ● ● ● o
Sicherheit ● ● ● o
Komfort ● ● ● ●
Schwimmring
Schwimmringe oder -reifen sind in den letzten Jahren in Verruf geraten. Der Reif um die Körpermitte verleiht dem Kind zwar Auftrieb im Wasser, eignet sich jedoch nicht zum richtigen Schwimmen, da die Verteilung des Körpergewichts in dieser Körperhaltung sehr ungünstig ist. Tipp: Flügeli und Schwimmring kombinieren oder neben dem Kind herschwimmen, wenn es nur einen Schwimmring trägt. Ab Fr. 4.–.
Preis/Leistung ● ● o o
Sicherheit ● o o o
Komfort ● ● o o
unbefriedigend: ● o o o befriedigend: ● ● o o gut: ● ● ● o sehr gut: ● ● ● ●