Mikael Krogerus
In Sachen Familie steckt die Schweiz im Mittelalter
Von Redaktion
Buchautor Mikael Krogerus erzählt in unserem Eltern-Fragebogen, welche Eltern ihm auf die Nerven gehen und was er seinem 14-jährigen Ich heute sagen würde.
Name: Mikael Krogerus
Beruf: Buchautor
Kinder: 2
Familienmodell: postmoderne cisheterosexuelle Konkubinatskleinfamilie
Projekte: «Elter werden – was Kinder mit dir machen», Echtzeit Verlag.
Das hätte ich gerne früher gewusst!
Dass man anfangs nicht schläft, weil die Kinder ewig nicht einschlafen und dass man später nicht schläft, weil sie ewig im Ausgang sind.
Ich bin auf die Welt gekommen...
...als ich feststellen musste, dass in der Schweiz die Kinderbetreuung und die Elternzeit im Mittelalter stehengeblieben sind.
Seit ich Kinder habe, bin ich...
...älter geworden.
Das würde ich meinem 14-jährigen Ich raten :
Du musst nicht dem aktuellen Männlichkeitsideal entsprechen, es wird eine Zeit kommen, in der femininere Männer gefragt sind.
Das kann ich als Vater supergut:
meinen Kindern Bücher vorlesen.
Das wollte ich als Papa nie tun und tue es trotzdem:
mir ständig um die Kinder Sorgen machen.
Das könnte ich noch besser machen:
mich in der Familienarbeit klarer organisieren.
Das würde ich heute anders machen:
nicht so häufig und so unbedacht in der Welt herumzügeln.
Solche Eltern gehen mir auf die Nerven:
Eltern, die ihre Kinder zum Mittelpunkt ihres Lebens machen.
Mein wichtigster Eltern-Hack:
der Beziehung mindestens so viel Aufmerksamkeit schenken wie den Kindern.
Das ist mir wichtig:
dass meine Kinder neben uns Eltern noch andere, echte Bezugspersonen haben und später sozialkompetente Menschen sind, die im Gespräch auch mal eine Frage stellen können und dem Gegenüber wirklich zuhören.
Das ist mir unwichtig :
dass sie so werden wie ich.
Zu Hause bin ich für...
...alles zuständig. Meine Frau aber auch.