Erziehungsstile
Qualle oder eher Tiger: Welcher Elterntyp bist du?
Delfin-Mama, Quallen-Papa oder doch eher Tiger-Eltern? Die Tierwelt steht Pate für vier aktuelle Erziehungsstile. Mit unserem Quiz findest du heraus, welches Erziehungstier du bist. Und keine Sorge, alle Tiere sind gute Eltern, du also auch.
1. Schon fünf Jahre alt ! Was planst du für eine Geburtstagsfeier?
A Ist mein Baby wirklich schon fünf Jahre alt? Mir kommen gleich die Tränen.
B Ich frage mein Kind, was ihm am meisten Freude macht und dann planen wir das gemeinsam – und nein, die Konfetti-Kanonen gibt es dieses Jahr eher nicht.
C Ein Kaffeekränzchen am Nachmittag, Kuchen bringt die Oma, die Geschenkliste habe ich Anfang Jahr schon verschickt, bitte nur Spielzeug mit pädagogischem Wert. Gutscheine fürs Museum sind ok.
D Einen Ausflug in den Zoo wie jedes Jahr. In meine Wohnung lass ich diese Horde kleiner Brüllaffen ganz sicher nicht.
2. Dein Kind hat sich in eine Pfütze gesetzt und ist nass bis auf die Unterwäsche. Und jetzt ?
A Es geht sofort nach Hause, Klamotten aus und ab in die heisse Badewanne. Danach eine warme Ovi. Mit Unterkühlung ist nicht zu Spassen.
B Ich hab ihm gesagt, dass er nass wird. Schon 100-mal. Muss er lernen, wird schon wieder trocken.
C Mein Kind wird nie nass bis auf die Unterwäsche, weil ich es für dieses Wetter richtig eingepackt habe und um grosse Pfützen machen wir einen grossen Bogen.
D Lustig, das habe ich als Kind auch immer gemacht. Vielleicht sollte ich es jetzt und hier mal wieder ausprobieren... wenn wir eh schon fast zu Hause sind?
3. Ihr trefft euch auf einen Freund:innen-Abend, worüber redest du am meisten?
A Dieser Schulweg ist einfach so gefährlich, wir müssen uns zusammentun und etwas unternehmen.
B Wie kann ich die Wutanfälle meiner Tochter besser regulieren und dabei an meinen eigenen Triggern arbeiten.
C Die Schule/Krippe der Kinder: Ich finde die Zustände dort schwierig, mein Kind wird zu wenig gefördert und dieser Janis, ich weiss ja nicht... Muss der nicht mal abgeklärt werden?
D Über meinen Job, ich brauche einen Wechsel, meine Chefin ödet mich an und ein Wellnesswochenende könnte auch nicht schaden.
Pinguin-Eltern sind fürsorglich und stets ein bisschen besorgt. Kein Wunder, ihre Lebenswelt ist eisig, das Küken kommt in den ersten 13 Monaten gar nicht unter den Eltern hervor. Und genau so hätten es auch die menschlichen PinguinEltern am liebsten. Ihrem Baby soll nichts geschehen. Jede Kante wird abgepolstert, jeder Apfel in winzige Stücke geschnitten, ohne Helm wird nicht Bobby-Car gefahren. Meist sieht man ihr Kind die ersten Lebensmonate gar nicht, weil es immer an ihren Körper gewickelt ist. Die ganze Existenz der Pinguin-Eltern dreht sich in den ersten Jahren um die Aufzucht ihres Nachwuchses. Bis zur Erschöpfung und Selbstaufgabe zeigen sie Präsenz. Schulwege, Bäume, wilde Kinder, Gewässer in jeglicher Grösse und Bakterien in jeglicher Form sind für sie das pure Grauen. Ihre Liebe ist grenzenlos, zumindest bis der kleine herzige Pinguin grösser ist, dann wird er manchmal recht abrupt aus dem Nest geworfen.
4. Beim Velofahren kommt es zum Sturz. Beide Knie sind aufgeschürft.
A Ich wusste es: Velofahren ist in diesem Alter einfach noch so gefährlich! Ich fahre besser zum Arzt.
B Ich frage, ob es noch woanders wehtut, wenn nicht, klebe ich zwei Pflaster auf die Knie und gebe ihm einen Kuss.
C Das gehört dazu, Aufstehen, Helm richten und weiterfahren.
D Gut, sind die anderen Eltern hier so top ausgerüstet, sie haben mein Kind versorgt, bevor ich überhaupt bei ihm war.
5. In der Badi quengeln die Kinder und wollen unbedingt ein zweites Glace.
A Glace ist einfach nicht gesund für die Zähne und der viele Zucker putscht nur auf. Wir gehen besser nach Hause.
B Wir hatten das vorher gemeinsam abgemacht. Es gibt in der Badi eine Glace. Da nützt jetzt alles Rumgeheule nichts. Ich habe noch Reiscracker und Apfelschnitze dabei.
C Mein Kind hat Sackgeld und lernt so, sein Geld selbst einzuteilen. Wenn es dieses in Glace investieren will, seine Sache. Dass die Rendite da nur sehr kurzfristig wirkt, wird es schon lernen.
D Es ist noch kein Kind an zu viel Glace gestorben. Also los, ab an den Kiosk und bring mir auch noch ein Vanillecornet mit.
Tiefenentspannt, transparent und knochenlos flexibel schweben Quallen-Eltern durch ihren chaotischen Familienalltag: Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, das ist ihr wichtigstes Prinzip. Jegliche Art von Druck halten Quallen-Eltern für schädlich, dasselbe gilt für Konkurrenzdenken und Disziplin. Sie sind die Freigeister unter den Eltern, die netten Kumpel-Typen. Hat der Nachwuchs mal keine Lust auf Schule oder Training, halb so schlimm, soll er oder sie halt zu Hause bleiben. Flexibel auf alle Herausforderungen des Lebens reagieren zu können, ist das grosse Plus dieser Elternart. Ihre Kinder lernen früh: Nichts bleibt, wie es ist, aber alles geht irgendwie. Quallen-Eltern halten sich stets im Hintergrund und sind sehr bemüht, ihr altes, kinderloses Leben zumindest im Ansatz aufrechtzuerhalten. Job, Ausgang, Ferien – nicht alles dreht sich bei ihnen um die Kids. Diese sollen früh lernen, ihre Bedürfnisse zu äussern, müssen aber auch früh Verantwortung für sich übernehmen und für ihren Mist geradestehen. Quallen-Eltern halten sich für ziemlich coole Eltern. Ihre Kinder sollen vor allem Spass am Leben haben und sie auch.
6. Ihr seid mit der Familie auf einem längeren Spaziergang. Ein Kind will nicht mehr weiterlaufen.
A Wir Eltern wechseln uns ab und tragen das Kind nach Hause.
B Ich frage, ob es eine Pause braucht und dann setzten wir uns gemeinsam hin. Und wenn diese Pausen nun alle 10 Minuten anstehen, irgendwann kommen wir schon nach Hause.
C Wenn Motivieren nichts mehr bringt, dann hilft nur noch ignorieren.
D Ich habe es auch gehasst, mit meinen Eltern zu wandern. Wir suchen zusammen eine Abkürzung quer durch den Wald.
7. Das Elterngespräch in der Schule steht an, mit welchem Gefühl gehst du hin?
A Ich bin nervös und habe ein mulmiges Gefühl. Mein Kind wird zum ersten Mal von aussen bewertet.
B Ich habe mit meinem Kind das Gespräch zu Hause vorbesprochen, das gibt uns beiden Sicherheit.
C Ich habe eine Liste gemacht mit Punkten, die ich mit der Lehrperson besprechen möchte.
D Elterngespräch? Schon wieder? Und vor allem wann? Die zitieren uns auch dauernd in die Schule, ist doch nicht nötig.
8. Schlafenszeit – aber von Müdigkeit keine Spur. Was tun ?
A Die Einschlafbegleitung ist mir sehr wichtig und dauert auch mal länger, je nachdem, was mein Kind braucht.
B Ich versuche herauszufinden, was dahintersteckt, vielleicht Bauchweh oder gab es heute zu wenig Bewegung?
C Die Schlafenszeiten sind bei uns fix, da lass ich nicht gross mit mir diskutieren.
D Dann geht es eben mal später ins Bett. Ich kann auch erst schlafen, wenn ich richtig müde bin.
Sie haben zu Unrecht einen schlechten Ruf, die ehrgeizigen Tiger-Mums und Dads. Sie wollen doch nur das Beste für ihren Nachwuchs. Was für sie bedeutet, deren Potenzial und Begabungen mit allen Mitteln zu fördern und voll auszuschöpfen. Ganz egal, was der Nachwuchs anpackt, er soll es richtig machen und mit Ausdauer und Ehrgeiz verfolgen. Bisschen Fussballspielen oder in eine Flöte pusten können ja die Kinder der Nachbar. Tiger-Eltern wollen ihre Kinder optimal auf eine Welt vorbereiten, von der sie denken, dass nur die Besten eine Chance haben. Klare Regeln und Anstand sind ihnen wichtig, die frühe Selbstständigkeit der Kinder auch. Tiger-Eltern halten Wort und sind verlässlich. Sie loben ihre Kinder selten und sicher nicht fürs Mittelmass. Aber wehe, jemand will ihren Kindern Böses, dann schärfen sie ihre Krallen und scheuen keine Auseinandersetzung – Kosten meistens auch nicht. Wenn es sein muss, marschieren sie mit einer Anwältin zum Elterngespräch.
9. Ihr werdet als Paar überraschend ins Theater eingeladen. Wie reagierst du ?
A Ich sage ab. Das ist zu kurzfristig. Unter der Woche bringen solche Überraschungen zu viel Unruhe in unser System.
B Ich vertraue meine Kinder nur wenigen Menschen an. Wenn meine Mutter gerade Zeit hat, könnte das gehen.
C Mein Kleiner hat am nächsten Tag ein wichtiges Violinkonzert, da möchte ich nicht, dass er von der Babysitterin zu spät ins Bett geschickt wird und sage lieber ab.
D Ich sage sofort zu. Wir treiben schon einen Babysitter auf oder die Kinder schlafen bei der Nachbarin.
10. Es ist kalt geworden. Dein Kind will aber morgens die neue Winterjacke nicht anziehen. Die Zeit drängt. Deine Reaktion ?
A Ich packe Kind und Jacke ins Auto und fahre beide in die Schule.
B Ich knie mich vor mein Kind hin und reflektiere seine Gefühle.
C Ich schaue ihm tief in die Augen und sage klipp und klar, dass jetzt weder die Zeit für Diskussionen noch für eine leichte Jacke ist.
D Es wird schon einen Grund haben, warum diese Jacke nicht passt. Es liegen noch genug andere in der Garderobe herum.
Delfine kommen schon recht gross zur Welt, finden sich schnell in ihrer Umgebung zurecht, werden aber 18 Monate von ihrer Mutter gesäugt. Wenige, wichtige Regeln, viel Freiraum und der Fokus auf die Beziehung – das sind denn auch die Prinzipien der Delfin-Methode. Delfin-Eltern wissen, in den ersten Jahren wird der Grundstein für jegliche spätere Bindung und das Urvertrauen gelegt. Also Obacht! Auf Augenhöhe wollen sie ihrem Baby-Delfin begegnen, dem sie von Anfang an das Recht auf eine eigene Meinung und Persönlichkeit attestieren. Der Kleine kann noch so quieken und brüllen, sie bleiben ruhig und fahnden wie Detektive nach seinen Bedürfnissen. Sowieso sind Bedürfnisse das Wichtigste für Delfin-Eltern – ihre eigenen vergessen sie dabei aber gerne. Delfin-Eltern hören viel zu und diskutieren noch mehr mit ihrem Nachwuchs. Demokratisch sollen die Entscheide in der Familie gefällt werden – wobei die Eltern dann schon den Stichentscheid haben. Im Idealfall sind Delfin-Eltern einfach so gute Vorbilder, dass ihre Kleinen fast von selbst so werden wie sie. Nur: Wir wissen ja, dass es bei Delfinen nur so aussieht, als würden sie immer grinsen.
11. Welches Kompliment würde dich als Vater/ Mutter am meisten freuen?
A Auf dein Kind kann man sich verlassen.
B Dein Kind hat eine eigene Meinung.
C Dein Kind ist richtig clever und begabt.
D Dein Kind kommt immer und überall klar.
Auswertung
Zähle, welche Buchstaben du am meisten angekreuzt hast. Dieses Tier entspricht deinem Erziehungsstil. A = Pinguin B = Delfin C = Tiger D = Qualle