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TanjaEsch Gesundbeter

Elterntypen

Die Food-Extremisten

Zucker ist böse. Das ist einer der Grundsätze der Food-Extremisten. Darum gibts bei deren Kindergeburtstagsfeten Low-Carb-Früchtehäppchen oder Torten aus rohem Gemüse statt der leckeren Schokotorte mit Smarties.

Bio, vollwert, vegetarisch oder vegan sind Pflicht. Algen, Seegras und Wildgemüse die neuen Spaghetti Bolognese, gesund das neue Lecker. Deftig, herzhaft und opulent sind vom Speiseplan radiert. Kein Problem, wenn das in den eigenen vier Wänden gelebt wird. Jedoch wird man als Normal-Verzehrer regelmässig von der Ernährungs-Mafia angegurkt. Und immer öfter bringen die zur Essenseinladung den biologisch-dynamischen, gluten- und laktosefreien Superfood gleich selber mit. Selbst an Oma- und Opa-Tagen wird eine Liste mit verbotenen Lebensmitteln mitgeliefert. Steckt man für den Nachmittag auf dem Spielplatz aus purer Bequemlichkeit ein Pack Reiswaffeln ein, tönts von der Vollwert-Krieger-Ecke: «Du ich will ja nichts sagen, aber diese leeren Kohlenhydrate sind ja nicht wirklich gesund.» Und schwupps steht eine Vorratsdose, hergestellt aus Bambus und Maisfasern, gefüllt mit frischen Fruchtstücken und ayurvedischen Chai-Keksen auf der Spielplatzbank.

Natürlich ist es okay, sich zu ernähren, wie man es für richtig hält. Doch nicht selten steckt ein seltsamer Ernährungs- und Gesundheitswahn dahinter. Die Food-Extremisten haben vergessen, dass vieles eine Frage des Masses ist. Pumuckl darf keinen Kugelbauch mehr haben, die pralle Lust aufs Essen wird vom Mittagstisch gefegt. Dafür geben wir Milliarden aus für essgestörte Kinder und Jugendliche.


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