Manchmal packt einen das Fernweh – wie weit soll/kann/darf man mit einem Baby reisen?
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Flitterwochen im fernen Süden planen, wenn ein...
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...Kleinkind zur Reisegruppe gehört? Das geht! Bloggerin Claudia Joller hat's ausprobiert und stellt fest:
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Für das Kind sind die Ferien Erholung pur. Für die Eltern hat sie...
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... ein paar Tipps, damit sie nach den Ferien nicht dringend Ferien benötigen.
Wir sind soeben braungebrannt aus den Ferien im weiten Süden zurückgekehrt. Tönt gut, oder? War es auch. Gut und schön und heiss und mit viel Meer, Strand und Sonne. Und psst: es war auch etwas anstrengend. Denn wir sind nicht alleine gereist, sondern mit unserer jährigen Tochter. Das kleine Leben hat uns ganz schön auf Trab gehalten.
Bei unserer Hochzeit letztes Jahr kam das Thema Flitterwochen auf. Wir haben lange hin und her überlegt – und uns dann entschieden, das Abenteuer zu wagen: knapp elf Stunden Flugzeit, Strandferien mit der Kleinen. Ja, unsere Eltern haben auch so reagiert: gehts noch? Müsst ihr dem armen Kind diese lange Reise antun? Kann es nicht auch in der Nähe sein? Alles Fragen, auf die wir selbstverständlich im Vorfeld nie (!) gekommen wären. Selbst der Berater im Reisebüro meinte zu unserer Kleinen: dich fragt ja keiner, gell? Ja, sind wir nicht grausame Eltern?
Ganz ehrlich: die Person, welche die Reise am allermeisten genossen hat, ist das kleine Leben. Sie hat den Nachtflug verpennt, hat sämtliche Servicekräfte im Hotel mit ihrem sonnigen Gemüt unterhalten, im Pool und im Meer geplantscht, am Strand im Sand gespielt (und selbigen selbstverständlich gegessen) und auf dem Rückflug die anderen Fluggäste mit Winken und ihrem herzig strahlenden «(H)allo» verzaubert. Dass aber alles so reibungslos geklappt hat, hat uns Eltern etwas abverlangt: wir haben für den Flug mit Snacks und Spielsachen vorgesorgt, die Kleine unterhalten, sind auf ihre Bedürfnisse während der Reise und im Hotel eingegangen.
Wir nehmen aus dieser Reise für die Zukunft ein paar zentrale Erkenntnisse mit:
Wenns irgendwie geht: ein Klassenupgrade für den Flug buchen. Wir haben für den Flug ein Economy-Upgrade gebucht. In unserem Fall hiess das: 15cm mehr Beinfreiheit. Eine absolute Empfehlung! Die Kleine konnte am Boden spielen und hatte «genug» Platz.
Langstreckenflüge sind nicht für alle Babys/Kleinkinder eine gute Idee. Hat man ein Kind, das sich schnell aus der Ruhe bringen lässt: wartet mit Langstrecken, bis es älter ist. Wirklich. Ein etwa eineinhalbjähriger Junge hat auf dem Nachtflug die halbe Nacht geweint – nicht lustig für alle Beteiligten.
Reist nicht alleine. Reist mit Freunden oder Eltern. Das ist eigentlich unser Ziel für die Baby-/Kleinkindphase, war aber bei dieser Reise leider nicht möglich. Sind Freunde/Eltern dabei, die sich um die Kinder kümmern können, könnt ihr gemeinsam auch mal kurz etwas unternehmen. Wir reisen jedenfalls bestimmt nicht mehr ohne Begleitung.
Um zur Ausgangsfrage zu kommen: Fernreisen mit Baby gehen tatsächlich. Wir haben ein paar unvergessliche Tage erlebt und das Meer genossen. Würden wirs nochmals machen? Ja. Definitiv aber mit Begleitung. Und das «braungebrannt» vom Anfang nehme ich übrigens zurück: wir waren ja ständig im Schatten... So. Und jetzt brauche ich ein paar Tage Ferien.
Welche Erfahrungen und Tipps habt ihr für Reisen mit Baby/Kleinkind? Ich bin gespannt auf eure Inputs!
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1. Wichtig ist, dass Sie selber entspannt sind. Kinder merken, wenn die Eltern angespannt oder besorgt sind.
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2. Sprechen Sie mit dem Kind schon zuhause öfters darüber, was am Flughafen passieren wird. Auch das Kuscheltier muss durchleuchtet werden… Es gibt tolle Bilderbücher zum Thema. Spielen Sie «Flugzeug».
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3. Bestellen Sie im Vorfeld ein Kindermenü für die Flugreise.
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4. Vielleicht bekommt Ihr Kind ein eigenes Rucksäcklein, in das es Habseligkeiten für die Flugreise packen darf? Vergessen Sie das Lieblingsplüschtierchen des Kindes nicht.
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5. Verstauen Sie das Nötigste nicht in der Gepäckablage, sondern halten Sie es griffbereit.
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6. Nehmen Sie Snacks für das Kind mit und erlauben Sie ihm besondere Naschereien und – je nach Alter - Kaugummis.
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7. Stellen Sie Regeln auf, wie z.B. leise sprechen oder nicht gegen den Vordersitz drücken.
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8. Nehmen Sie Hörspiele und/oder einen iPad mit, damit das Kind garantiert ein Programm hören oder gucken kann, das seinem Alter entspricht.
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9. Ausmalbilder oder Reisespiele lenken ebenfalls von der langen Flugreise ab. Vielleicht haben Sie sogar 2, 3 Kleinigkeiten als Überraschungsgeschenke dabei? So können Sie immer etwas zücken, wenn das Kind unruhig wird.
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10. Gegen den Ohrendruck bei Start und Landung hilft Nuckeln, Trinken oder Kauen.
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11. Auch Weinen und Schreien dienen Babys dazu, den Druckausgleich zu befördern – das können Sie Augen-verdrehenden Sitznachbarn ruhig erklären…
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12. Auch diese Methode eignet sich bestens gegen den Ohrendruck bei Kleinkindern: Feuchter Wattebausch in einen Becher und je einen Becher auf die Ohren.
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13. Fliegen Sie wenn möglich nicht mit einem erkälteten oder kranken Kind. Für alle gilt: Beim Fliegen viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
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14. Wenn möglich den normalen Rhythmus beibehalten, was Essen und Schlafen angeht.
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15. Buchen Sie wenn möglich Sitze mit mehr Beinfreiheit. So kann Ihr Kind zwischendurch zwischen den Reihen stehend oder auf dem Boden sitzend spielen.
Bloggerin Claudia Joller
Claudia Joller ist 1984 im Fricktal geboren und hat sich ins Luzerner Exil abgesetzt. Sie unterrichtet Wirtschaft und Gesellschaft an einer Berufsschule und ist seit Februar 2016 Mutter einer kleinen Tochter. Seit der Geburt ist eigentlich so gut wie gar nichts mehr, wie es vorher war und sie ist staunend freudig gespannt, was die Reise mit dem kleinen Leben an der Hand noch für Abenteuer für sie bereit hält.
Alle Blog-Beiträge von Claudia Joller finden Sie hier.