Im Test
Diese digitalen Bilderrahmen taugen was
Von Andreas Grote
Das Smartphone fast aller Eltern ist voller schöner Familienfotos. Ein digitaler Bilderrahmen holt sie ins Wohnzimmer. Doch die Auswahl ist riesig. Wir haben fünf Modelle getestet. Und wissen auch welches Modell Grosseltern überzeugt.
Eigentlich umgeben wir uns gern mit schönen Fotos aus dem Familienurlaub. Aber immer neue Fotos auszudrucken und ins Album einzusortieren, ist aufwendig und das Austauschen von Fotos in konventionellen Bilderrahmen umständlich.
Ein digitaler Bilderrahmen auf der Wohnzimmerkommode ist eine praktische Alternative. Vorausgesetzt, man wählt ein passendes Modell – denn die Auswahl ist riesig geworden. Manche kann man aufhängen, andere nur stellen, manche kann man über berührungsempfindliche Sensoren an der Rahmenseite oder direkt am Bildschirm per Touchscreen bedienen.
Welche Auflösung muss mindestens sein?
Viel wichtiger ist aber eine gute Bildqualität und damit eine hohe Auflösung (mindestens 1280 × 800 Pixel) und ein IPS-Display, das die Fotos farbecht und auch von der Seite noch gut erkennbar macht. Der Rahmen sollte nicht kleiner als 9 Zoll sein. Wer es mag, wählt ein Modell, das auch kurze Videos mit Ton abspielen kann.
Wie kommen die Bilder in den Rahmen?
Eine nächtliche Abschaltautomatik zum Stromsparen besitzen alle getesteten Modelle. Auch werden alle dieser Bilderrahmen über eine App des jeweiligen Herstellers mit den Bildern gefüllt – ganz ohne Smartphone und Internet geht es also nicht. Denn die Rahmen sind in der Regel über den WLAN-Router mit dem Internet verbunden. Der Bilderversand an den Rahmen läuft dabei immer über die Server des Rahmenherstellers. Zwar geschieht das verschlüsselt, trotzdem bleibt ein Restrisiko, was mit den eigenen Bildern dort passiert. Hier bleibt nur, in den Datenschutzrichtlinien nachzulesen.
Geht es auch ohne Internet?
Fehlt der Internetanschluss im Haus, sollte der Rahmen entweder eine SIM-Karte besitzen, um neue Bilder über Mobilfunk zu empfangen (siehe Familink) oder Anschlüsse für USB-Sticks oder SD-Speicherkarten haben, auf denen die Enkel zuvor ihre Bilder gepackt haben. Letzteres hat den Nachteil, dass neue Bilder erst beim nächsten Besuch wieder aufgespielt werden können. Dafür gibt man aber auch keine Bilder auf fremden Servern von sich preis.
Umwelttipp: Ein eigentlich schon ausgedientes iPad oder Android-Tablet lässt sich noch gut als digitaler Bilderrahmen weiterverwenden. Die Diaschaufunktion ist in beiden Betriebssystemen bereits in die Fotogalerie integriert.
Die 5 Modelle im Test
Braun: Unauffällig gut
Der Rahmen ist leicht dünn und unauffällig und lässt sich hoch- und querkant aufstellen oder an die Wand hängen. Gute Bildqualität. Man lädt die Frameo-App herunter und sendet Bilder optional mit einer kurzen Textnachricht vom Smartphone an den Rahmen. Alternativ kann der Rahmen auch ohne Internet betrieben werden. Die Einstellungen zu Diaschau usw. erfolgen direkt am Rahmen über den Touchscreen und Menüs was ein wenig an ein Android-Tablet erinnert.
Modell: Braun 10X Wifi, Grösse: 10", Auflösung: 1920 × 1080 Pixel, Preis: Fr.160.–
Bildqualität: ● ● ● ● Funktionen: ● ● ○ ○ Bedienung: ● ● ○ ○
Familink: Senior* innenfreundlich
Der optisch schöne und stabile, wenn auch nur Holz imitierende Rahmen versorgt Oma und Opa ideal mit den neuesten Familienfotos. Nachts schaltet er sich selbst aus. Man schickt Bilder oder Textnachrichten per App oder Browser an den Rahmen. Der empfängt die Daten über WLAN oder alternativ über eine installierte SIM-Karte, praktisch wenn kein Internet vorhanden ist. Aber ab dem 4. Monat Gallen Fr. 6 -/Monat Gebühr für die SIM-Karte an. Kaum zusätzliche Funktionen.
Modell: Familink, Auflösung: 1280× 800 Pixel, Grössen: 7" (Preis: Fr.150.–) und 10” (Fr.190.–) ➺ shop.familinkframe.com/de/produit/familink-2022/
Bildqualität: ● ● ● ● Funktionen: ● ○ ○ ○ Bedienung: ● ● ● ●
Aura: Einfach schick
Auras Mason zeigt, dass Plastikrahmen schick und hochwertig sein können. IPS-Display und hohe Auflösung sorgen für erstklassige Bildqualitat auch von der Seite. Hoch oder quer aufstellbar, zeigt neben Bildern auch Videos bis max. 30s mit gutem Ton. Über die Aura-App lädt man Bilder und Videos in die Aura-Cloud und steuert, in welcher Form Geschwindigkeit und Reihenfolge die Bilder auf dem Rahmen gezeigt werden. Am Rahmen selbst erfolgt die Bedienung über zwei Sensoren an der Seite.
Modell: Aura Mason, erhältlich in Grafit oder Weiss-Quartz, Grösse: 9", Auflösung: 1600 x 1200 Pixel, Preis: Fr. 200.-
Bildqualitat: ● ● ● ● Funktionen: ● ● ● ○ Bedienung: ● ● ● ○
Nixplay: Klassischer Look
Der dünne schwarze Rahmen mit weissem Passepartout passt überall gut. Die Bildqualität gefällt, es gibt zudem mehrere Stromsparmechanismen. Alle Funktionen sind über die App oder direkt am Rahmen über ein übersichtliches Menü und den gut reagierenden Touchscreen steuerbar. Uber die aufgeräumte App schicken Familienmitglieder ihre Bilder oder kurzen Videos (max. 15 Sekunden) in die Nixplay-Cloud. Von dort holt sich der Rahmen über WLAN automatisch die neuesten Daten. Der Videogenuss wird durch die etwas blechern klingenden Lautsprecher getrübt.
Modell: Nixplay Touchscreen Smart, Grösse: 10", Auflosung: 1280 x 800 Pixel, Preis: Fr. 150.-
Bildqualität: ● ● ● ● Funktionen: ● ● ● ○ Bedienung: ● ● ● ○
Netgear: Der Grösste und Teuerste
Liebhaber grosser Rahmen kommen am Meural nicht vorbei. Er ist stabil, gut durchdacht, mit hoher Auflösung. Ein Blendschutz und ein Umgebungshelligkeitssensor präsentieren ein starkes Bild. Der Rahmen lässt sich hoch- und querkant aufstellen und an die Wand hängen. Familienmitglieder senden Bilder und Videos bis max. 15s über die Netgear-Cloud an den Rahmen. Netgear steuert gratis Bilder von 100 berühmten Kunstwerken bei. Die Bedienung am Rahmen mit Gesten ist gewöhnungsbedürftig. Die Einstellmöglichkeiten von App und Rahmen könnten normale Nutzer etwas überfordern. Der teuerste und luxuriöseste Rahmen im Test.
Modell: Netgear Meural, Grösse: 15.6" , Auflosung: 1920 x 1080 Pixel, Preis: Fr. 330.-
Bildqualität: ● ● ● ● Funktionen: ● ● ● ● Bedienung: ● ● ○ ○