Einige Speisen und Getränke haben den Ruf, bei Stillbabys Beschwerden auszulösen. Doch es stimmt nicht alles, was behauptet wird.
Heute wird stillenden Müttern nicht mehr dazu geraten, von vornherein auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Die Devise lautet stattdessen: «Iss, was du selbst gut verträgst.» Falls das Baby mehrmals auf ein Lebensmittel reagiert, kann dieses reduziert oder weggelassen werden. Oft lohnt es sich, später einen zweiten Versuch zu wagen. Weil das Verdauungssystem mehr und mehr ausreift, verträgt das Baby vielleicht Speisen auf einmal, die vor Kurzem noch Beschwerden auslösten.
Trotz neuer Empfehlungen halten sich manche Behauptungen hartnäckig – einige davon zu Unrecht:
Kohlgemüse und Hülsenfrüchte verursachen Blähungen. Falsch: Entgegen ihrem Ruf verursachen Kohlarten, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln und Hülsenfrüchte nur selten Blähungen und Koliken. Meist stehen die Beschwerden nicht mit der Ernährung der Mutter in Verbindung.
Bestimmte Kräuter hemmen die Milchbildung. Richtig: Kräuter wie Petersilie, Salbei oder Pfefferminze wirken hemmend auf die Milchbildung. Ein Stilltee mit Kümmel, Anis und Fenchel hingegen kann helfen, die Milchproduktion zu steigern.
Zitrusfrüchte und scharfe Speisen machen einen wunden Po. Falsch: Es ist nicht belegt, dass der Po durch die in Zitrusfrüchten oder im Saft enthaltenen Säuren wund wird. Auch ein Zusammenhang zwischen scharf gewürzten Speisen und Windelausschlägen ist unwahrscheinlich. Erstens geht nur ein geringer Teil der Würze in die Milch über, zweitens ist das Baby die Schärfe gewohnt, wenn die Mutter bereits in der Schwangerschaft scharf gegessen hat.
Koffeinhaltige Getränke lösen beim Baby Unruhe aus. Richtig: Bei Kaffee, schwarzem oder grünem Tee, Cola und Energydrinks sollten stillende Mütter sich einschränken. Das Koffein geht nämlich in die Muttermilch über. Neben Unruhe kann es auch Bauchweh und Blähungen verursachen.