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Familie Vögeli Novosel

Familie / Kinderkriegen

Wie wir Eltern wurden

In Zeiten von Verhütung und Verwirklichung im Beruf könnte man meinen, der Zeitpunkt des Elternwerdens liesse sich völlig frei bestimmen. Doch manchmal ist der Weg zum Kind harzig. Oder überraschend. Fünf Familien erzählen.

16 Tage voller Liebe

Familie Vögeli Novosel

16 Tage voller Liebe

Die Familie: Nathalie Vögeli Novosel (27) mit Daniel Novosel (38), Amelie (3,5) und Jasmin (1,5).

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Romantik pur

Familie Pando

Romantik pur

Die Familie: Dominic (25) und Maajan (23) Pando mit Ilai (1,5), Janea (3,5) und Lynn (3 Monate).

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Späte Überraschung im Doppelpack

Familie Lardon

Späte Überraschung im Doppelpack

Die Familie: Emelie (1,5), Ian (18), Oliver (16), Nicola Lardon (41), Yves (13), Sophie (9,5), Alain Lardon (46) und Noah (1,5).

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Eine Nacht der Versöhnung

Singlemutter Ines Kutter

Eine Nacht der Versöhnung

Ines Kutter: «Mit einem Kind hatte ich überhaupt nicht gerechnet.»

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Zwei Mädchen zum Glück

Familie Müller

Zwei Mädchen zum Glück

Familie Müller: «Nummer sieben und Nummer zehn nach der Geburt. Die beiden Mädchen haben es geschafft.»

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Gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein Kind? Ja klar. Irgendwann. Nur nicht gerade jetzt. Es gibt immer einen guten Grund, warum ein Kind eben «gerade nicht passt». Dies scheint vor allem für die Gruppe der unter 30-Jährigen zu gelten. Denn die machen laut Statistik immer weniger Kinder. 1970 haben Frauen zwischen 20 und 30 Jahren 64 827 Babys zur Welt gebracht. 2014 waren es gerade mal noch 25 942 – bei insgesamt rund 85 000 Geburten. Die Erfindung der Pille in den 60er-Jahren macht es uns möglich, frei zu entscheiden und Kinder ziemlich zuverlässig zu verhindern.

Wir haben die Freiheit. Und die nehmen wir uns. Nicht zuletzt gibt die moderne Reproduktionsmedizin uns das Gefühl, mehr Zeit zu haben. Auch prominente Mütter wie Gianna Nannini, die bei der Geburt ihrer Tochter 54 Jahre alt war, Halle Berry (41), Carla Bruni-Sarkozy (43) oder Margarita Louis-Dreyfus, die Partnerin von Ex-Nationalbankchef Philipp Hildebrand, die kürzlich mit 53 Jahren Zwillinge geboren hat, machen uns vor, dass vieles auch spät noch möglich ist. Frauen in der Schweiz sind heute im Durchschnitt bei der Geburt des ersten Kindes 31,7 Jahre alt. Männer werden um die 34 erstmals Papa. Doch immer mehr Frauen gebären mit 35-plus.

94 Prozent der Frauen und Männer zwischen 20 und 29 Jahren möchten später einmal Kinder.

Älter und glücklicher

Zugegeben: Es gibt ja auch viele attraktive Alternativen zum Kinderkriegen: unbeschwertes Reisen, Essen gehen mit Freunden, Beruf und Karriere, ausschlafen bis in die Puppen, spontane Städtetrips; die Liste liesse sich beliebig verlängern. Versucht man, vernünftige Gründe aufzuzählen, die für Kinder sprechen, wird diese Liste vermutlich nicht ganz so lang. Denn auch wer keine Kinder hat weiss: Kinder kosten viel Geld, Zeit, Kraft, Nerven, machen Dreck, Lärm und schränken ein. Trotzdem: Kinder bekommen, das wünschen sich laut Bundesamt für Statistik 94 Prozent der Frauen und Männer zwischen 20 und 29. Nur halt eben nicht sofort.

Wir lassen uns alle Zeit der Welt. Und das ist nicht einmal so falsch. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock hat ergeben, dass Eltern über 34 Jahren glücklicher sind und es auch bleiben, als jüngere Mütter und Väter. Das Haus ist gebaut, im Job läufts gut, das Polster auf der Bank sorgt für Gelassenheit. Auch der Partner ist zum Kinderkriegen der richtige. Jetzt bitte, Kinder, könnt ihr kommen. Schon Marilyn Monroe, deren sehnlicher Wunsch nach Kindern unerfüllt blieb, sagte: «Karriere ist etwas Herrliches. Aber man kann sich in einer kalten Nacht nicht an ihr wärmen.»

Geld reicht nicht immer

Ist der Wunsch nach einem Baby erst mal da, wird das Positivzeichen auf dem Schwangerschaftstest zittrig herbeigesehnt. Doch es ist oft leichter, ein Kind zu verhindern, als eins zu bekommen. Wir haben mit Müttern und Vätern gesprochen die uns erzählt haben, wie sie Eltern wurden. Es sind berührende, überraschende, manchmal fast kitschige, amüsante und traurige Geschichten und auch solche, die zum Nachdenken anregen. Zum Beispiel Leila und Fred Müller. Neun Jahre haben sie auf ein Baby gehofft. Sie machten alles medizinisch Machbare, investierten eine Menge Geld und waren längst über die Grenze des Erträglichen hinaus. «Ungewollt kinderlos zu sein, ist ein Schmerz, der wohl erst etwas abnimmt, wenn man biologisch keine Kinder mehr bekommen kann», sagt Leila Müller beim Gespräch.

Wir haben Menschen getroffen, die aus jeglichen Statistiken fallen, wie Maajan und Dominic Pando. Sie waren fast noch Teenager, als das erste Baby kam. Heute, mit 23 und 25 Jahren, haben sie drei Kinder. «Sie machen uns komplett», sagt die junge Mutter. Und da ist Nathalie Vögeli. Im dritten Monat schwanger hat sie die grosse Liebe gefunden und bald danach einen traurigen Verlust erlitten. Bei den Gesprächen haben die Väter und Mütter viel gelacht und auch geweint. Und auch wenn jeder von ihnen seine ganz individuelle Geschichte hat, eines haben sie gemeinsam: Sie alle erzählen Geschichten voller Liebe.


Wie kamen Sie zu Ihrem Kind? Teilen Sie uns hier Ihre Geschichte mit!


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