Andrea Frommherz, Patrick Weyeneth, Nicole Egloff, «Naturwerkstatt Samen und Gemüse», AT-Verlag

Natur / Gärtnern

Auf die Plätze: fertig - säen!

Von Veronica Bonilla Gurzeler

Wer mit Kindern gärtnern will, braucht weder einen grünen Daumen noch einen Garten. Ein paar Töpfe, ein bisschen Pflanzenwissen und viel Experimentierfreude genügen.

<<Wusstest du, dass Bohnen eigensinnige Sturköpfe sind? Stangenbohnen winden sich nur im Gegenuhrzeigersinn den Bohnenstangen empor. Versuch mal, eine Bohne im Uhrzeigersinn um die Rankhilfe zu wickeln – du wirst sehen, es passt ihr nicht.>>

Wo beginnen?

Im Topf. Im konventionellen Tongefäss oder
im ausgedienten Löcherbecken. Im leeren Olivenöl-Kanister, oder im Reissack.
Tipp: Keller oder Brocki durchstöbern.
Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Und sonst hilft
das Buch «Handgemacht für meinen Garten»
von Susan Guagliumi weiter. Sehr praktisch ist der
Garten im Sack, der sogar fertig bepflanzt geliefert
wird, siehe www.sackgsund.ch.
Nicht vergessen: Pflanzengefässe brauchen
Löcher, sonst kann Staunässe entstehen, was die
wenigsten Pflanzen mögen.

Mulch schützt

Die Erdoberfläche unbedingt mit organischem
Material wie Hanf- oder Schilfhäcksel, Stroh,
frischem Pflanzen- oder Grasschnitt abdecken.
Mulch schützt den Boden vor dem Austrocknen,
vor Schadstoffen und bis zu einem gewissen
Mass auch vor Unkraut und Schnecken.

Wie weiss man, dass die Kartoffel erntereif ist? Mag die Tomate Gurken als Nachbarn? Mögen Erdbeeren Sonne oder Schatten? Machen Sie sich mit unserer praktischen Übersicht zum Ausdrucken schlau!

Die richtige Erde: Torffreie Biouniversalerde ohne chemische Zusätze ist die beste Wahl, wenn auch Kinder ihre Fingerchen im Spiel haben. Sie eignet sich zum Anbau von Gemüse, Blumen und Kräutern gleichermassen.

Wer in Töpfen gärtnert, muss der Erde regelmässig die für das Pflanzenwachstum nötigen Nährstoffe zukommen lassen.

Warm macht durstig: Je kleiner das Pflanzgefäss, desto öfter muss gegossen werden. Im Sommer je nach Temperatur und Trockenheit 1–2 x täglich.

Pflanzen haben einen unterschiedlich hohen Nährstoffbedarf. Starkzehrer sind Zucchini, Gurken, Kürbis, Kartoffeln, Tomaten. Mittelzehrer sind Karotten, Radieschen, Salate, Peperoni. Schwachzehrer sind Bohnen, Erbsen, Kräuter, Erdbeeren.

Die Schwalbenschwanzraupe liebt Karotten, Fenchel oder Dill. Bald schon verpuppt sie sich und nach 2–3 Wochen schlüpft ein Schmetterling. www.schwalbenschwanz.ch

«Immer wieder mal zupften meine Kinder ein Rüebli aus dem Boden – und waren dann ganz enttäuscht, dass es kaum dicker war als ein Faden.», erzählt Hobbygärtnerin Simone Vogel.

«Wir haben auf dem Balkon die einjährigen Pflanzen vom Vorjahr ausgerissen und die verbliebene Erde mit den Fingern nach Engerlingen durchsucht. Wir fanden 38 fette, weisse Engerlinge! Das war ein Highlight!» erzählt Freizeitgärtner Florian Helfrich.

Richtig kombinieren: Auch im Topfgarten spielt die Nachbarschaft eine Rolle. Nicht alle Pflanzen sind sich grün. Gurken und Dill mögen sich, auch Tomaten und Basilikum. Petersilie und Schnittlauch hingegen gar nicht.

Dung geben: Im Frühling wird die Erde mit etwas Kompost angereichert; eine 1–3 cm dicke Schicht genügt, je nach Nährstoffbedarf der Pflanze. Starkzehrern gibt man 2–3 Mal pro Gartensaison etwas Dünger – den Kindern und der Natur zuliebe nur biologischen.

«Garten im Sack»

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