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Vereinbarkeit geht nur zu zweit
Von Bloggerin Nathalie Sassine-Hauptmann

Screenshot Youtube / Golden Globes / NBC

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Denn ohne seine Frau stände er nicht da, wie er in seiner emotionalen Dankesrede beteuerte. Er hätte das tolle Projekt «La la Land» nicht realisieren können, wenn sie während dieser Zeit nicht zu den beiden gemeinsamen Töchtern geschaut und ihrem Bruder beim gesundwerden (er kämpft mit Krebs) beigestanden wäre.
Kommt euch das bekannt vor? Für jene unter euch, bei denen der Partner den besser bezahlten Job hat? Schon, nicht wahr? Hinter jedem erfolgreichen Mann, steht eine Frau, die seine Karriere überhaupt erst ermöglicht hat. Die Trumps und Gates’ (um einen un- und einen sympathischen zu nennen) dieser Welt wären nicht da, wo sie jetzt sind, hätten ihnen ihre Partnerinnen den Rücken nicht frei gehalten für Geschäftsreisen, Nachtschichten undundund. So weit so klar.
Was mich immer wieder erstaunt, ist, dass der umgekehrte Fall offenbar nicht so logisch scheint. Zumindest nicht in der Schweiz. Denn Schweizer Männer erachten es viel zu oft noch als gottgegeben, dass die Frau für sie und die Kinder da sein muss. Aber umgekehrt? Wenn sie viel arbeitet, fühlt sich manch einer vernachlässigt und schmollt.
Von uns Müttern wird erwartet, dass wir unseren Job machen, wie wenn wir keine Kinder hätten. Und wie Mütter benehmen, die keinen Job haben. Deshalb sei es hier einfach mal gesagt: VEREINBARKEIT GIBT ES NICHT. Nicht, wenn man nicht auf seinen Partner zählen kann, weil der sich nicht zuständig fühlt. Wenn dieser nicht merkt, dass er auch mal dran ist. Wenn kein Teamwork besteht. Oder wenn er gar glaubt, Mami hätte dieses besondere Gen, welches sie zur alleinigen Kinderbetreuerin macht. (Wie das Alleinerziehende machen ist mir deshalb ein Rätsel, HUT AB!)
Deshalb hier mal ein grosses Dankeschön an alle Partner, für die es selbstverständlich ist, dass man sich nicht nur Tisch und Bett, sondern eben auch die Aufgaben teilt. Jene, die sich darüber freuen, dass ihre Frauen gerne arbeiten und mit ihrer Leidenschaft sogar die Familienkasse füllen. Danke an jene, die stolz auf ihre Frauen sind, weil diese etwas tun, was ihnen Spass macht und eine gewisse Erfüllung bringt. Ob das nun zu Hause oder im Beruf ist, wir brauchen mehr solcher Männer!
Und wenn das Gefühl aufkommt, ihr würdet als Mann etwas vernachlässigt: Putzt mal die Wohnung, kocht ihr was zu Essen. Ihr werdet euch wundern, wie sexy das wirkt und welche Konsequenzen das haben kann .....
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Nathalie Sassine-Hauptmann (1973) gehört zu den Müttern, die ihr schlechtes Gewissen wie ein Baby mit sich rumtragen. Dennoch würde sie ihren Beruf nie aufgeben. Mit ihrem Buch «Rabenmutter - die ganze Wahrheit über das Mutterwerden und Muttersein» spricht sie vielen berufstätigen Müttern aus der Seele. Denn als Unternehmerin weiss sie, dass ihre Kinder sie zwar glücklich machen, aber erst ihr Job ihr den Ausgleich garantiert, den sie braucht. Sie führt sowohl ihr Familienleben als auch ihre Firma mit viel Leidenschaft und macht sich in diesem Blog Gedanken zur Vereinbarkeit von beidem. Und sie hat keine Angst davor, sich eine Feministin zu schimpfen. Alle Blog-Beiträge von Nathalie Sassine-Hauptmann finden Sie hier.