Familie Steimen-Kunz gabe uns im Rahmen des Artikels Weihnachtstraditionen: Gans gegen Kartoffelsalat Auskunft über Ihre Weihnachtstraditionen.
Nada Steimen, 37, Hausfrau, Thomas Kunz, 35, Technischer Kaufmann, Moé, 5, Taissa, 3, aus Zufikon.
Sie: Also wenn ich mich entscheiden muss zwischen Weihnachtshasserin und Weihnachtsliebhaberin, bin ich ganz klar auf der Seite der Liebhaberin. Ich bin eigentlich ein Gfrörli, aber in der Weihnachtszeit mag ich sogar die Kälte. Und den Geruch. Ich habe so einen speziellen Wintertee, der riecht nach Nelken, Zimt und wasweissich. Ich zelebriere Weihnachten. Im Advent basteln wir ein Adventsfenster und machen einen Apéro für die Nachbarn. Dann stossen wir an und es gibt etwas Leckeres. Mein Vater war Kochbuchautor. Er hat in der Weihnachtszeit immer fünf Gänge aufgetischt und eine ganze Gruppe aus Freunden und Familie hat sich reihum eingeladen, gelacht und gefeiert. Das ging manchmal bis ins neue Jahr. Ein rechter Unterschied zu den Weihnachten meines Mannes. Seine Familie hat sich zur Waldweihnacht getroffen, aber das war schnell vorbei und danach ist jeder zu sich nach Hause. Das hat mich im ersten Jahr richtig enttäuscht, weil ich mir das so romantisch vorgestellt hatte. Ich hatte dann die Idee, dass man anschliessend zusammen isst. Gemeinschaft liebe ich. Ich finde, Eltern haben die Aufgabe, Weihnachten die Magie zurückzugeben, die sie in den Jahren zwischen Kindheit und eigener Familie verloren hatte. Das ist Elternpflicht. Notfalls ein bisschen Begeisterung zu heucheln, ist erlaubt. Bei uns kommt das Christkind, nicht der Weihnachtsmann. Ich finde es schade, dass das Christkind ausstirbt. In Büchern und Filmen gibt es nur noch Weihnachtsmänner. Ich finde – anders als Thomas – Geschenke wichtig. Nicht das Materielle, aber die Geste, damit zu zeigen, dass einem der andere es wert ist, dass man ihm eine Freude macht. Da gehen unsere Vorstellungen etwas auseinander. Ich habe mir auch schon mal mein Geschenk selbst gekauft und eingepackt und mein Mann hats mir gegeben. Jeder sollte doch etwas unterm Baum finden. Wir bescheren am ersten Feiertag morgens, wenn es noch dunkel ist. Am wichtigsten ist es uns, den Zauber weiterzugeben.