Der wohl bekannteste Kinderarzt des deutschsprachigen Raums ist tot, seine warmherzige Botschaft bleibt. Ein Nachruf auf Remo H. Largo, Bestsellerautor und «Übervater der Nation».
«Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.» So ähnlich könnte man das pädagogische Vermächtnis von Remo H. Largo wohl zusammenfassen. Denn wenn ihm
etwas ganz besonders wichtig war in seinen drei Jahrzehnten als Leiter der Abteilung «Wachstum und Entwicklung» am Kinderspital Zürich, in seinen Studien und Büchern, dann das: Eltern, entspannt euch, eure Kinder machen das schon. Jedes in seinem Tempo, jedes auf seine Art. Hyperventilieren und Alarmismus waren seine Sache nicht.
Wahrscheinlich sind deshalb Largos Bücher «Babyjahre», «Schülerjahre», «Glückliche Scheidungskinder», sein jüngstes «Zusammen leben» und viele andere aus den Bücherschränken von Eltern nicht wegzudenken.
wir eltern
Nach dem Tod von Remo Largo würdigen Medien seine Verdienste.
Und genau deshalb ist sein Bestseller und Klassiker «Babyjahre» (1993) auch zu DEM Buch geworden, von dem man hofft, dass alle Eltern es lesen. Weil es nicht nur klug und informativ ist, sondern vor allem eines ins Zentrum stellt: ein Herz für sein Kind zu haben, Beziehung vor Erziehung zu stellen. Weil Wärme und Vertrauen – auch in sich selbst – die wichtigsten Zutaten gelingender Elternschaft sind.
Das hat getröstet, geholfen, Verständnis geweckt und Mut gemacht. Danke dafür, Remo Largo.
Der emeritierte Professor für Kinderheilkunde ist am 11.11.2020, kurz vor seinem 77 Geburtstag, verstorben.
Mehr zu Remo Largo:Ein Interview, das wir mit Remo Largo in seinem Haus in Uetliburg (SG) geführt haben, lesen Sie hier nach. Es hat kaum an Aktualität eingebüsst, auch wenn das Gespräch 2012 stattfand...