Mit Kind wird Weihnachten wichtig. Wichtiger jedenfalls als vorher. Schliesslich soll da mal so etwas wie eine eigene Familientradition entstehen. Nur welche?
Sie: Ich freue mich schon darauf, wenn Maddox mal grösser ist und ich mit ihm in der Adventszeit etwas basteln kann. Ich finde, Weihnachten sollte vor allem entspannend sein. Am 24. gehen wir zu meinen Eltern, am 25. bleiben wir unter uns und am 26. feiern wir mit der Schwiegermutter. Am 25. bleiben wir manchmal den ganzen Tag im Pyjama oder in der Jogginghose und gekocht wird dann auch nicht gross. Vielleicht Pizza oder Pasta. Die hat Maddox sowieso am allerliebsten. Es ist komisch, seit unser Sohn da ist, fallen mir alle möglichen Weihnachtslieder wieder ein, von denen ich eigentlich dachte, dass ich den Text vergessen hätte. Bei uns früher war Weihnachten ruhig, wir waren ja auch nur zwei Kinder. Was für mich zentral ist und unter keinen Umständen wegzudenken? «Drei Nüsse für Aschenbrödel » schauen. Ich liebe den Film. Der gehört einfach fest zum Fest.
Er: Miryam will am 25. immer «Drei Nüsse für Aschenbrödel» schauen. Das ist ja nicht so mein Geschmack. Mir wäre Formel 1 lieber. Aber die kommt zu ihrem Glück an Weihnachten ohnehin nicht. Meine Frau und ich haben sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Weihnachten in unseren Familien gemacht. Wir bei uns sind stets so um die 30 Leute gewesen. Wir waren schliesslich zu Hause acht Kinder. Vor Weihnachten sind wir in den Wald gegangen und haben Äste und Zapfen für die Adventsdekoration geholt, für den Kranz glaube ich. Das war für mich das Highlight der Vorweihnachtszeit. Am Baum hatten wir echte Kerzen. Das möchte ich aber mit Maddox nicht, das ist zu gefährlich. Früher bei uns zu Hause haben wir immer alle zusammen den Baum geschmückt. Da war richtig was los. Auch jetzt machen wir am 26. bei meiner Mutter eine Riesenparty, dann kommen alle Geschwister mit ihren Familien. Das Religiöse leben wir eigentlich nicht wirklich. Dennoch möchte ich, dass Maddox später auch findet: Die Weihnachtstage sind ganz besondere und besonders schöne Tage. Trotz «Drei Nüsse für Aschenbrödel».