Angetroffen
Meine beruflichen Wünsche müssen wohl noch warten
Von Anita Zulauf und Martina Schnelli
Wir trafen Velida Krajinic (30) und Armin Harbas (30) mit ihren Kindern Bejda (7), Ajna (5), Alija (3) auf einem Spielplatz in Aarau und haben ihnen ein paar Fragen gestellt.
Was wolltest du als Papa nie tun und tust es jetzt trotzdem?
Armin: «Ich wollte für meine Kinder immer ein gutes Vorbild sein. In allem. Jetzt bin ich es aber oft nicht, weil ich viel zu viel Zeit an meinem Handy verbringe. Ich versuche immer wieder, mich zu bessern, aber es gelingt mir nicht wirklich gut.»
Wer von euch Eltern hat die besseren Nerven?
Velida: «Ganz klar, Armin. Ich werde viel schneller laut. Wenn ich die Männer um mich beobachte, kann ich sagen, dass Armin einer der aufmerksamsten und ruhigsten Väter ist, die ich kenne. Er ist voller Liebe zu seinen Kindern.»
Bist du zufrieden mit der Aufteilung von Job und Care-Arbeit?
Armin: «Ich habe einen 100-Prozent-Job, Velida arbeitet in einem 30-Prozent-Pensum. Die Arbeit in der Familie teilen wir uns auf und ich denke, es funktioniert gut. Aber diese Aussage müsste Velida erst bestätigen.» (Beide lachen).
Worin könntest du besser werden?
Velida: «Ich wünschte, ich könnte besser Deutsch sprechen. Und ich möchte im Job besser werden. Ich habe einen Master in Architektur und eigentlich möchte ich ein Praktikum beginnen. Aber die Kinder sind noch klein, sie brauchen viel Aufmerksamkeit, und ich bin einfach oft sehr müde. Meine beruflichen Wünsche müssen wohl noch etwas warten.»
Worin bist du nicht so gut?
Armin: «Ich bin nicht so diszipliniert. Insbesondere, wenn es um die Ernährung geht. Wir essen alle gesund, auch die Kinder essen alles gerne. Mein Problem ist, ich esse einfach zu viel. Das kriege ich nicht so gut in den Griff.»
Wer von euch kocht öfter und wer besser?
Velida: «Bei uns koche ausschliesslich ich und ich würde sagen, ich koche wirklich gut. Daher steht mir die Goldmedaille zu. Armin bereitet schon auch mal das Frühstück zu. Aber das hat bei uns Bosniern nichts mit Kochen zu tun.»
Sind Style und Mode wichtig bei dir und den Kindern?
Armin: «Ich selber ziehe gerne Sakkos an und schaue, dass meine Kleidung farblich gut passt. Wichtiger als Modestyles ist aber, dass der Mensch Stil hat. Das möchte ich auch meinen Kindern mitgeben.
Wie sieht eure Paarzeit aus, was tust du aktiv dafür?
Velida: «Wir sind ein traditionell bosnisch-muslimisches Paar. Uns verbindet die Religion, Sport und die Liebe zum Draussensein in der Natur. Wir reden sehr viel und über alles und lösen so unsere Probleme. Kommunikation ist in einer Beziehung das Wichtigste. Wir müssen nicht spezielle Paarzeiten schaffen, wir sind uns jeden Tag nah und voller Liebe füreinander.»
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