Ab und an bekannte Pfade zu verlassen ist prima - das gilt auch für die Lern-Routine.
Ordnung, Fleiss und üben, üben, üben. So ungefähr lauten zusammengefasst die Lerntipps, die schon unsere Ornis mit auf den Schulweg bekamen. Jetzt behaupten Psychologen: Das Gegenteil davon ist nicht immer verkehrt.
Eigenartig schwer verständliche Materie ist zwar das Ärgernis jeden Schülers, doch das mühsame Herausdestillieren von irgendetwas Verwertbarem sorgt für ein besonders tiefes Verständnis.
Lernen inmitten von Trubel lenkt meist ab. Kann aber auch, wenn die Lernumgebung nett ist, wie etwa eine bevölkerte Sommerwiese oder ein Cafe, dafür sorgen, dass Gelerntes mit positiven Gefühlen angereichert und so besser behalten wird.
Faul sein scheint der Königsweg zum Misserfolg zu sein. Scheint. Denn in Wirklichkeit wird Erarbeitetes erst in Ruhephasen fest im Hirn verankert.
Kurz pauken kann tatsächlich bei manchen bessere Effekte zeigen als ewig langes Repetieren. Je nach Langeweile-Schmerzgrenze verschwimmt bei zu häufiger Wiederholung der gesamte Stoff zu einer einzigen Sauce.
Wider den eigenen Lerntyp lernen macht ab und an Sinn. Zwar lernt jeder auf eine bestimmte Art am besten - also visuell, akustisch, kognitiv, haptisch - aber das Gedächtnis arbeitet besser, wenn es ab und an in seinem Trott gestört wird.