Spricht mein Kind früh genug, richtig genug, ausgefeilt genug? Versteht es, was es hört? Hört es heraus, was gemeint ist? Und schadet später das ständige Gesimse und Getwittere dem Umgang mit Wörtern? Schon vor dem ersten «Mama» fangen Eltern oft an, sich Sorgen um alles zu machen, was der Nachwuchs so sprachlich von sich gibt. In den meisten Fällen grundlos.
Ein paar Dinge sind allerdings hilfreich, um das Kind beim Umgang mit Wort, Satz und Grammatik zu unterstützen:
- Handy weg. Das elterliche Handy. Denn Kinder brauchen, um im noch unverständlichen Reich der Wörter navigieren zu können, das Feedback der Eltern. Das Gespräch mit ihnen. Ihre Betonung. Ihr Zuhören. Nur durch: „Ja, das ist ein lieber Teddy, den du da hast. Ach, du legst den Teddy schlafen?“ von seiner Bezugsperson wird aus dem flauschigen Irgendwas ein Ding, das eine Bezeichnung hat: Teddy.
- Gemeinsam Singen. Melodie und Rhythmus gehören zur Sprache. Kinderlieder sind nicht umsonst seit Jahrhunderten fester Bestandteil des Aufwachsens.
- Reimen. Viele Kinder- und Quatschreime mögen in den Ohren Erwachsener ein wenig albern klingen, Kinder finden sie klasse. Und ganz nebenbei lernen sie, dass Wörter ähnlich klingen können, ein Wort manchmal verschiedene Bedeutungen haben kann und – dass Sprache eine Menge Spass macht.
- Vorlesen. Längere Geschichten erfassen, sich konzentrieren und abtauchen in eine Erzählwelt – durch nichts lernt ein Kind das besser als durch die gute alte Gutenachtgeschichte oder das Kuschel-Lese-Stündchen auf dem Sofa. Und gemütlich ist es auch.
- Das Kind erzählen lassen, ohne sich ständig einzumischen. Auch strukturieren will gelernt sein. Und geübt.
- Geplauder mit anderen Mädchen und Buben. Kinder untereinander reden anders. Witze und Geschichten müssen ganz eigenständig gegliedert werden.
- Und: sich ganz einfach bei allen Mahlzeiten am Tisch unterhalten. Zuhören. Mitteilen. Fragen. Aber das ist wohl selbstverständlich…