Strafen sind DRUCK-Mittel. Sie offenbaren die Ohnmacht und die großen Schwierigkeiten, die der Strafer mit sich selbst hat.
Wenn mein Kollege schreit, Kinder unter Druck setzt und sich sogar an ihrem Eigentum - die Arbeitsblätter gehören dem Kind, nicht dem Lehrer - vergreift, braucht er DRINGEND HILFE.
Es ist bezeichnend für eine Pädagogik, wenn sie LEHRERN in ihren größten Lebensnöten nur zuschaut. Das zeigt überdeutlich, dass die ganze Pädagogik selber DRINGEND HILFE braucht.
Es hilft niemand, wenn man Lehrer ständig weiter Probleme produzieren lässt und dann die Förderung der darunter leidenden Kinder intensiviert. Das ist eindeutig DAS VERKEHRTE PROBLEM "GELÖST".
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich meinem Kollegen Hilfe anbieten. Natürlich würde das wohl zunächst einmal abgelehnt, weil man in dieser Anstalt ANGST hat, DAS GESICHT ZU VERLIEREN.
Das kann ich dem Kollegen ja noch dazu sagen: dass er Angst hat, und ich brauche keine Antwort darauf. Ich sag ihm "Du weißt es und ich weiß es."
Dann kann ich anfügen: "Ich weiß aber auch, dass Du das Zeug dazu hast, die Probleme zu lösen, wenn Du wirkliche Hilfe bekommst. Ich helfe Dir."
An dieses "Zeug", das er hat, hat er selber (aufgrund verschiedener unguter Erlebnisse) nicht geglaubt. Infolgedessen hat er sich selbst immer a) als schlecht empfunden, das b) verdrängt und c) mit Druck versucht, sich und andere in seine "Pflichtschablone" zu zwängen.
Das hat diesem, seinem "Zeug" die Kraft genommen.
Dass ich nun an dieses "Zeug" in ihm glaube, gibt ihm spürbar neue Kraft.
Jetzt können wir uns über die GÜTE dieses "Zeugs", über seine Schwächung und die Gründe dafür und über die nunmehr mögliche STÄRKUNG unterhalten.
ICH STRAFE den Strafer NICHT.
Ich begeistere ihn dafür, hinter seinem Strafzwang die GÜTE seiner Kräfte & Talente und ihre Not zu erkennen und sie daraus zu erlösen und für GUTE WERKE zu stärken.
Ich kann ihm demonstrieren, welche SOG-Wirkung er mit ENTWICKELTEN GUTEN KRÄFTEN hat. Damit kann er mühelos ein Vielfaches dessen erreichen, was er mit DRUCK erzwingen wollte.
PÄDAGOGIK ist KinderFÜHRUNG, nicht Kindernötigung.
Man FÜHRT, wenn man mit mitreißendem Beispiel vorausgeht und nicht wenn man selber ein schlechtes Beispiel gibt und hinten anschiebt.
Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué