Sackgeld/Verdienst

Yacuma
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.07.2014
Beiträge: 9
Wir haben bei unserem Sohn eingeführt, dass er sich sein Geld verdienen muss. Er ist 14 und kann in der Ferienzeit gut bei uns arbeiten. Auch die Schule lässt problemlos zu, dass er einen Nachmittag die Woche Geld verdient.
Er kann sich maximal 6.-- pro Stunde verdienen, abhängig von verschiedenen Kriterien wie Zuverlässigkeit, Qualität der Arbeit, Motivation etc. Er kann sich in jeder Sparte eine gewisse Anzahl Punkte erarbeiten und anhand von der Gesamtpunktzahl wird er bezahlt.
Er weiss zb. gibt er erst mal Widerworte, wenn eine Arbeit ansteht, senkt er sich damit den Stundenlohn, weil er für Motivation die Höchstpunktzahl einbüsst.

Mit diesem Geld muss er ganz sicher für sein Natel aufkommen, seine Vergnügungen wie Kinoeintritt etc berappen.
Da in den Ferien einiges an Geld zusammenkommt, sind wir am diskutieren, was er desweiteren damit bezahlen muss.

Wir haben dieses System eingeführt, damit er erkennt, dass Geld einen Wert hat, dass man dafür arbeiten muss und dass man nicht alles für Jux und Spass ausgeben kann.

Was würdet ihr eurem Jugendlichen zum Selbstbezahlen in die Pflicht geben?
rivus
Dabei seit: 02.05.2013
Beiträge: 209
"Yacuma" schrieb:


Er kann sich maximal 6.-- pro Stunde verdienen, abhängig von verschiedenen Kriterien wie Zuverlässigkeit, Qualität der Arbeit, Motivation etc. Er kann sich in jeder Sparte eine gewisse Anzahl Punkte erarbeiten und anhand von der Gesamtpunktzahl wird er bezahlt.
Er weiss zb. gibt er erst mal Widerworte, wenn eine Arbeit ansteht, senkt er sich damit den Stundenlohn, weil er für Motivation die Höchstpunktzahl einbüsst.


Wir haben dieses System eingeführt, damit er erkennt, dass Geld einen Wert hat, dass man dafür arbeiten muss und dass man nicht alles für Jux und Spass ausgeben kann.



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rivus
Dabei seit: 02.05.2013
Beiträge: 209
Der Junge zahlt sich Handy und Freizeit selber - soll er sich noch die Kleider davon bezahlen?
hanni6
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 669
Muss er? Kann er?

Und da soll jemand noch motiviert sein, wenn er - je mehr er verdient - desto mehr selber bezahlen muss? Seltsame Logik.

Mithelfen ok. Aber so? Kinderarbeit.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Krass! Als unsere Kinder so alt wie deine waren, bekamen sie von uns 200.- im Monat Taschengeld. Davon mussten sie gewisse Dinge selber finanzieren- um den Umgang mit Geld zu üben. Stress und Arbeit kommt noch früh genug, das muss nicht schon mit 14 sein!

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Yacuma
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.07.2014
Beiträge: 9
Ich muss wirklich lachen ob euren Reaktionen.

Als ich Jugendlich war, habe ich jede Woche in der Firma, in der meine Mutter angestellt war, meinen Wochenplatz gehabt. Auch meine Ferien habe ich dort arbeitend verbracht.

Dass ich damit meine Kleidung zu einem guten Teil selber bezahlt hatte (nämlich das was ich wollte, statt das was meine Mutter mir kaufte) war ebenso selbstverständlich, wie, dass es halt noch keine Natel gab.

Alle meine Freundinnen hatten ihre Jobs und haben es so gehandhabt.
Für uns war das keine Kinderarbeit, wir waren stolz darauf, dass wir eigenes Geld hatten, selbstständig darüber verfügen konnten und mal etwas unternehmen oder kaufen, dass unsere Eltern uns nicht finanziert hätten.

Sind wir doch alle dankbar dafür, dass jeder seine Kinder so erziehen darf, wie er es möchte.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Kindersklaverei!
Es ist doch ein Riesenunterschied, ob ein Jugendlicher auswärts einen bezahlten Job macht (ich hab zB. in der Bibliothek geholfen) und sich damit Sachen kauft, die die Eltern nicht finanzieren, oder ob er/sie im elterlichen Betrieb oder zuhause zu einem äusserst merkwürdig bezahlten "Job" quasi genötigt wird.
Wenn ich Dein Junge wäre, würde ich mich beim Jugendamt/KEBS beschweren gehen. Es ist ein Missbrauch seiner Abhängigkeit von Euch als Eltern!
Stell Dir vor, Du stellst einen Babysitter ein und bezahlst ihn nur, wenn die Kinder nicht quengeln an dem Abend… oder Du arbeitest an einem Ort, wo der Chef jeden Morgen eine strahlende Laune verlangt, ansonsten wird Dir der Lohn gekürzt… totalitäres System! Und stell Dir vor, Du arbeitest viel und der Chef findet, Du habest jetzt also wirklich mehr als genügend Lohn und sollst in Zukunft auch noch Miete für Dein Büro bezahlen!

Nein wirklich, so ein System geht gar nicht. Du kannst festsetzen, was Du dem Kind bezahlst und was nicht (zB Handy, besondere Kleidung, Ausgang), und ihm das Angebot machen, im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten, aber dann bitte zu marktüblichem Lohn und Arbeitsbedingungen!
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@Yacuma
Wenn dein Sohn in seiner FREIZEIT mehr Geld verdient, dann soll er das meiner Meinung nach auch so ausgeben dürfen, wie er möchte. Taschengeld ist meiner Meinung nach auch nur dafür da, dass Handy oder Kino, Ausgang damit bestritten wird.

Welche Kosten hast du gedacht, dass er übernehmen soll? Einen Anteil Krankenkasse? Essenskosten übernehmen? Kleidung? Das wären alles Punkte, die EUCH finanziell entlasten und das sollte euer Sohn in seiner FREIZEIT verdienen? Das fände ich schon beinahe ein wenig ausbeuterisch. Braucht oder möchte der Sohn ein neues Fahrrad? Ja, wieso soll er sich mit dem verdienten Geld nicht daran beteiligen.

Falls er wirklich mehr Kosten übernehmen muss gemäss eurer Ueberlegung, denke ich, müsste er einen fixen Lohn erhalten, der nicht nach eurer Lust, persönlichen Einschätzung und Laune gekürzt werden kann. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass er für eine gewisse Arbeit in der Std möglicherweise nur Fr. 2.-- verdient, würde ich vermutlich auch erstmal meckern. Und dann schrumpft das bisschen Lohn auf einen Franken? Ein weiterer meiner Gedanken: als du deinen Arbeitsplatz als Jugendliche hattest: wurde dir je nach deiner Laune und Motivation das Geld gekürzt? Oder hattest du da einen fixen Lohn? Musstest du plötzlich einen Teil der KK bezahlen, weil du mehr als ein "normales" Taschengeld zur Verfügung hattest?

Was ist im übrigen die Meinung eures Sohnes dazu?



Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Das war zwar nicht deine Frage, aber, wenn er für sein Geld arbeiten soll (was nicht unbedingt schlecht ist) dann sollte es aber nicht stimmungsabhängig sein. bezahlt dein Chef dir auch mehr wenn du gut gelaunt zur Arbeit kommst?
Du kannst ihm nicht aufzwingen ob er die Arbeit mit "l.. mir am Allerwertesten" ausführt, aber doch ausführt, oder mit Motivation. Wenn er sich dazu entschliesst die Arbeit zu tun, dann lass ihm wenigstens den Protestieren das strenge Regime.😉
Ich hab auch jeweils für Sackgeld gearbeitet, mal lieber, mal hasste ich es. Aber ich habe die Arbeit gemacht.
Ob es bei euch jetzt so läuft, wie es auf den ersten Blick aussieht weiss ich nicht, dieses System fördert wohl sehr sein Bestreben unabhängig zu werden, und zu erkennen, dass Arbeit wirklich kein Spass machen darf?

Meiner arbeitete auch bei den VKs und bezahlte mit dem Lohn Handy, (das Abo gabs von uns zu unseren Konditionen), zusätzliche "Luxusdinge" wie Taschen, Kopfhörer, Games...
Yacuma
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.07.2014
Beiträge: 9
Ich glaube, man sollte jetzt mal einen Punkt machen.

Hier wird vor lauter Empörung darüber, dass ich "Unmensch" mein armes, bedaurenswertes Kindelein "zweifelhafte" Jobs machen lasse, in ein extrem geschaltet (Miete, Essenensgeld) dass es es allem entbehrt!

Als 1. findet mein Sohn es super, dass er nun für Arbeiten bezahlt wird in der Stunde, die vorher einfach unter ein Pauschaltaschengeld fielen und er somit zu einigem mehr an Geld kommt.
Das System selber findet er in Ordnung, denn er hat selber gemerkt, er erspart sich ewige pubertäre Diskussionen, die vorher anfielen .... warum iiiich, muss ich das etc. Er hat gemerkt, mache ich es ohne Doofkommentare, bin ich a) schneller fertig, b) habe mehr Geld, c) kann früher wieder machen was ich will. Er empfindet es für sich als eine Hilfestellung.

Meine Frage war klar. Und sie scheint beantwortet. Ihr würdet ihn nichts mehr davon bezahlen lassen.

Damit ihr euch abregen könnt. Bei meinen weiteren Zahlpflichten dachte ich an ein übernehmen vom Badiabi, das zahlen eines Zeitschriftenabis, das er bis anhin einfach bekam, das Ersetzen von verlorenem Schulmaterial.