<<Mama ist in der Dämmerung viel weiter weg als am Tag>>
Als es dämmert, machen wir unser Nachtlager parat, Schlafsack an Schlafsack legen wir ins Gras. Die beiden Hunde streunen ums Feuer, die Kinder rennen mit Stirnlampen herum. Auf einmal merkt Finn, dass die Mama in der Dämmerung viel weiter weg ist als am Tag. Schnell läuft er zu ihr und schmeisst sich an sie. Als wir uns schlafen legen, ist für Finn Partyzeit: Liegen bleiben? Nein. Langweilig. Auf Mama rumpurzeln ist toll. «Tärn, Mami, Tärn», kräht der Kleine und zeigt zu den Sternen am Himmel. Trotz Gepurzel ist die Stimmung ruhig, friedlich. Wir leuchten mit der Taschenlampe in den Himmel, «dann haben die Sterne auch ein bisschen Licht», sagt Malin, und wir leuchten in die Bäume über uns und erzählen uns, welche Tiere dort leben und was die gerade tun. «Ah Finn, du bist ein Plaggeist», stöhnt Nicole. «Was für ein Geist?», fragt Silas ängstlich. Ich liege da, Malin neben mir, und ich denke: «Was, wenn ein Fuchs kommt wenn wir schlafen, so ein kranker?» Ich glaube schon, ich sei die Einzige, der es etwas unheimlich ist. Da kuschelt sich Malin an mich: «Und wenn ein Fuchs zu uns kommt und an mir schnuppert?» Phu, ich bin also doch nicht allein. «Dann denkt er sicher mmmhhh, das Kind riecht aber gut nach duftender Hautcreme», sag ich. Worauf sie sich an mich kuschelt und meint: «Dann denkt der Fuchs, die fress ich lieber nicht, gell. Weil Füchse haben ja lieber Hühner und die riechen nicht so gut.» Sie ist beruhigt. Silas ist eingeschlafen. Finn turnt nicht mehr, dafür singt er laute Lieder. Irgendwann schläft er ein. Und wir alle auch.
Erlebnisbarometer: 10
Das war der sinnliche Teil unseres Abenteuers; sehr intensiv, stärkt die Sinne, den Selbstwert, die Gemeinschaft und die Kreativität, macht Mut.
Risikobarometer: 0
Kranke Füchse?
Eltern-Angstbarometer: 1
Ausser mir hat sich nur Nicole noch etwas gefürchtet. Aber aus einem anderen Grund: «Ich bin x-mal aufgewacht, aus Angst, dass Finn plötzlich in den Wald oder in den nahen Bach kugeln könnte.»